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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 24

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K.F. erlaubt Ritterschaft, Landschaft und Städten in Preußen auf ihre Bitte und unter Hinweis auf ihre Zwietracht mit Hochmeister Ludwig von Erlichshausen sowie den Prälaten und Gebietigern des Deutschen Ordens und seines dazu gesetzten rechtlichen Austrags,1 in dieser Sache nach ihrem Ermessen Versammlungen abzuhalten, einen Anwalt, zu latein sindicus genannt, zu nehmen und diesem Vollmacht zu erteilen, desweiteren zur Deckung der damit verbundenen Kosten ain zymlich schatzung und schosz aufzusetzen. Er befiehlt allen weltlichen und geistlichen Fürsten, Prälaten, Grafen etc. sowie allen Reichsuntertanen aus ksl. Machtvollkommenheit und unter Androhung seiner und des Reiches schweren Ungnade, Ritterschaft, Landschaft und Städte in Preußen an der Ausübung dieser Rechte nicht zu hindern.

Originaldatierung:
Under unserm insigel so wir vor unserr kayserlichen kronung gebraucht haben und noch brauchen an freitag nach sannd Thomas tag des heiligen zwelffpoten.
Kanzleivermerke:
KVr: C.d.i.i.c.

Überlieferung/Literatur

Org. im AP Toruń (Sign. Kat. I n. 1313); Perg., ohne S.2 – Kop.: Abschrift3 ebd. (Sign. ebd. n. 1312), Pap. (15. Jh.). – Inseriert in ein Notariatsinstrument von 1453 November 11 des öff. Notars und Klerikers der Breslauer Diözese Raphael von Schenkenburg ebd. (Sign. Kat. I, n. 1424), Perg. (15. Jh.). – Abschrift im GStAPK Berlin (Sign. XX. HA, OBA n. 12003, Bl. 2), Pap. (15. Jh.). – Abschrift ebd. (Sign. XX. HA, OF 17b, fol. 66r–67r), Pap. (16. Jh). – Abschrift im AP Gdańsk (Sign. 300,R / N 36, S. 52f.), Perg. (16. Jh.). – Drei Regesten im AP Toruń (Sign. C 539 S. 34; C 540 S. 113; C 541 S. 65), jeweils Pap. (19. Jh.). Druck: Toeppen, Acten III n. 275. Reg.: Weise, Staatsverträge II n. 279; RTA 19,1 n. 42 a (2). Lit.: Lüdicke, Rechtskampf S. 204; Simson, Danzig im dreizehnjährigen Kriege S. 10; Voigt, Geschichte Preussens VIII S. 279f.; Weise, Widerstandsrecht S. 176.

Kommentar

Das Mandat ist durch den Thorner Bürgermeister Tilmann vom Wege erst Ende März/Anfang April 1453 erlangt und unter Zahlung von Bestechungsgeld zurückdatiert worden.4 Trotz Einspruch des Hochmeisters gegen diesen Vorgang hielt der K. seine Erlaubnis jedoch aufrecht. Der Bund berief sich in den folgenden Auseinandersetzungen mit dem Orden immer wieder auf diese ksl. Erlaubnis.5

Anmerkungen

  1. 1Siehe zu den Ladungen n. 125f.
  2. 2Siegeleinschnitt vorhanden.
  3. 3Mit der Überschrift: Copia collationata.
  4. 4Siehe n. 127f. sowie Toeppen, Acten III n. 371; Lüdicke, Rechtskampf S. 204; RTA 19,1 S. 423 (2c) und die Einleitung S. 24–29.
  5. 5Siehe Toeppen, Acten III n. 341.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 24 n. 129, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1452-12-22_3_0_13_24_0_129_129
(Abgerufen am 19.03.2024).