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Chmel, Regesta Friderici

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Landtag der österreichischen Stände zu Krems, auf Befehl des K. Friedrich gehalten.

"Erst am 3. kam die Landschaft im Dominikaner-Kloster zu Krems zusammen. Königliche Commissäre waren Graf Ulrich von Cilli, Hanns von Neitperg, Sigmund von Eberstorf. Hanns von Neitperg eröffnete den Landtag. K. Friedrich wünsche, dass ein Zug gegen die Feinde des Landes beschlossen und ein Hauptmann von der Landschaft und ihm bestellt werde. Er brachte auch eine Abschrift von dem Vertrag, der mit dem Pangratz geschlossen, von ihm aber nicht gehalten wurde. Es wurden nun aus jedem Stande 6 Ausschüsse gewählt. Am 4. September wurden diese 24 Ausschüsse über einen Landtagsschluss einig, der am 5. Vormittags der Landschaft verlesen wurde, diese deliberirte darüber, Herren und Ritterstand mitsammen, Prälatenstand besonders und die Städte auch besonders. Nach kurzer Deliberation kamen die beyden letztern Stände zu dem Adel und der von Wallsee genehmigte im Namen des Adels den Vorschlag der 24 Ausschüsse, der Prälat von Lilienfeld im Nahmen seines Standes (doch mit der Ausnahme eines Artikels vom Hauptmann, sie wünschten, dass der ein ständisches Mitglied und kein Fremder sey), die Städte billigten ebenfalls den Vorschlag. Darauf wurden die königlichen Commissäre beschickt, diese kamen zu der Landschaft, und der Graf von Schaunberg trug ihnen im Nahmen aller den Beschluss vor. Diese nahmen den Beschluss in Ueberlegung und bestellten die Landschaft auf den 6. September Früh und der Graf von Cilli dankte der Landschaft im Nahmen des Königs und versprach freundliche Aufnahme desselben Landtagsbeschlusses, es wurde beschlossen, zu Korneuburg sich zu versammeln, wenn es zum Zuge kommen sollte. Der Landtagsbeschluss war: Es sollte so bald als möglich ein Zug gegen die Landesbeschädiger (Ungarn) unternommen werden, und sie wollten dazu ihr Möglichstes thun, auch ihre Bauern dazu bringen (albeg den zehenten in dem land zu Oesterreich niderhalb der Ybs, von der Ybs untz an die Enns den funfzehenten und im land ob der Enns den zwantzigisten man) seine königl. Gnaden möge auch ihre und die Unterthanen der fremden Herrschaften dazu bringen ... Das erste Monath wollen sie (inner oder ausser des Landes) umsonst dienen. Sie bitten aber um einen Revers wegen des Dienstes ausser Land. Am besten wäre es, wenn der König selbst mit ins Feld zöge, er soll aber wenigstens sich in der Nähe desselben aufhalten (item wenn man das veld ze lassen (auflösen) wil, das seine k. gnad die landwer fürsech und bestell, damit die huldigung der teglich krieg dem land gewert und underkomen werde, wan solhe huldigung und befridung, die gegen den veinten geschehen, dem land verderblichen schaden pringen. ... Der König möge einen obersten Hauptmann bestellen, und indess eine Anzahl Reisiger den Feinden entgegenstellen damit der teglich krieg und schaden dester paser gewendet werde. ... Die Landschaft wiederholt ihre Bitte wegen der Münze, wegen Verboths der ungrischen Weine und Abschaffung des Aufschlags auf die Ausfuhr des österreichischen Weines. Mit Annahme dieses Beschlusses hatte der Landtag ein Ende.

Überlieferung/Literatur

Kollar, Anal. Vindobon. II. p. 1365-1374.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

Chmel n. 2589, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1449-09-01_1_0_13_0_0_2588_2589
(Abgerufen am 29.03.2024).