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[RI XIII] Friedrich III. (1440-1493) - [RI XIII] H. 12

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Kg.F. teilt Papst Eugen IV. seine Absicht mit, sich zu dessen Obödienz zu bekennen, wenn dieser ihm bestimmte Rechte verleihen würde2.

Überlieferung/Literatur

Org. oder Kop. im bearbeiteten Bestand nicht überliefert. – Dep.: Ergibt sich aus dem Schreiben Papst Eugens IV. von 1445 Dezember 21 im HHStA Wien (Sign. AUR, 1445 XII 21)3, Perg.4, Bleibulle an Hanffaden; Druck: RTA 17 n. 296a (mit Jahresangabe 14445); Reg.: CHMEL n. 1993; LICHNOWSKY (-BIRK) 6 n. 1101; sowie aus einem weiteren Schreiben des Papstes von 1446 Februar 1, ebd. (Sign. AUR, 1446 II 1)6, Perg.7, Bleibulle an Hanffaden; Druck: CHMEL , Materialien Bd. 1 S. 192 n. 70; Reg.: CHMEL n. 2016; LICHNOWSKY (-BIRK) 6 n. 1115.

Kommentar

Den zitierten päpstlichen Schreiben8 zufolge ist der kgl. Brief wohl in Zusammenhang mit dem Abschluß der von Kaspar Schlick und Johannes von Carvajal, dem Gesandten Eugens IV., geführten Wiener Verhandlungen vom September 14459 entstanden und wurde von Carvajal dem Papst überbracht. Die vom Kg. in seinem Brief erhobenen Forderungen wurden vom Papst offenbar weitgehend erfüllt: Mit vier, zwischen 1446 Januar 31 und Februar 5 datierten Bullen erhielt Kg.F. umfangreiche Rechte gegenüber der Kirche in den Erbländern sowie Versprechen hinsichtlich der Kaiserkrönung und deren Finanzierung10. Die förmliche Obödienzleistung zugunsten Eugens IV. erfolgte jedoch erst 1447 Februar 711. Wie das Schreiben Eugens IV. von 1445 Dezember 21 zeigt, gab es unmittelbar nach den Wiener Verhandlungen einen Briefwechsel zwischen Kg. und Papst, durch den der eingeschlagene Weg zu einer Übereinkunft bekräftigt wurde12.

Anmerkungen

  1. 1Zur zeitlichen Einordnung vgl. die Angaben im Kommentar.
  2. 2Eine nähere Inhaltsangabe ist aus der vorliegenden Überlieferung nicht sicher zu erschließen, da offen bleibt, wie detailliert Kg.F. seine Forderungen gegenüber Eugen schriftlich formulierte.
  3. 3Eugen IV. schreibt an Kg.F., daß er durch Johannes von Carvajal von seiner positiven Haltung gegenüber Papst und römischer Kirche erfahren habe, quod etiam ex stillo litterarum tuarum plene intelleximus. Er werde ihm bullas, quas a nobis celsitudo tua petit, in tempore pro animis concordandis, uti petitur, cum sufficienti facultate senden.
  4. 4Rechts unter dem Text Unterschrift des Skriptors: A(ntonius Maria) de Tuscanis. Vgl. SCHWARZ , Abbreviature officium S. 816 n. 5. Rücks. Adresse: Carissimo in Christo filio nostro Frederico, Romanorum regi illustri (Blattmitte); rechts darunter Unterschrift eines Sekretärs: B(artholomeus) Roverella. Vgl. HOFMANN , Forschungen 2 S. 112.
  5. 5In der Datumszeile werden das Inkarnationsjahr 1445 und das 15. Pontifikatsjahr Eugens IV. angeführt. Die 12. Kalenden des Januar fallen demzufolge auf 1445 Dezember 21.
  6. 6Papst Eugen teilt dem Kg. mit, daß er seinen Gesandten, Bf. Thomas Parentucelli von Bologna (dem späteren Papst Nikolaus V.) und Johannes von Carvajal, Bullen über von ihm (dem Kg.) gewünschte capitula mitgebe. Von seiner Gesinnung gegenüber der Kirche habe er ex ultimis tuis litteris ad nos scriptis, per eundem Johannem allatis, erfahren. Er erwarte vom Kg. eine Erklärung zugunsten des apostolischen Stuhls (d.h. der Obödienz Eugens), ut tuis nuper litteris celsitudo tua pollicita est. Zur Gesandtschaft des Papstes, die im März 1446 in Wien eintraf, vgl. STIEBER , Pope Eugenius IV S. 282.
  7. 7Rechts unter dem Text Unterschrift des Skriptors: A(ntonius Feletto) de Venetiis. Vgl. HOFMANN , Forschungen 2 S. 82. Rücks. Adresse: Carissimo in Christo filio nostro Frederico, Romanorum regi illustri (Blattmitte); rechts darunter Unterschrift eines Sekretärs: B(artholomeus) Roverella. Vgl. HOFMANN , Forschungen 2 S. 112.
  8. 8Zu den Schreiben Eugens vgl. auch CHMEL , Geschichte 2 S. 383f. mit Anm.
  9. 9Vgl. dazu STIEBER , Pope Eugenius IV S. 274, u. HELMRATH , Basler Konzil S. 308.
  10. 10Vgl. dazu (mit Angaben zur Edition der Bullen) DOPSCH , Friedrich III. S. 49f., u. STIEBER , Pope Eugenius IV S. 282f.
  11. 11Vgl. Regg.F.III. H. 4 n. 129 Anm. 3 u. STIEBER , Pope Eugenius IV S. 301. Siehe auch ebd. S. 284ff. zu den Schwierigkeiten, die einer Erklärung zugunsten Eugens IV. zunächst im Wege standen.
  12. 12Dagegen ging STIEBER , Pope Eugenius IV S. 281, davon aus, daß den kgl. Hof zuerst die Nachricht von der Absetzung der Ebb. von Köln und Trier (1446 Januar 24) und erst danach eine Reaktion des Papstes auf die Verhandlungen vom September 1445 erreichte. Zu Haltung Kg.F. in der Kirchenfrage vgl. auch HEINIG , Zwischen Kaiser und Konzil S. 129f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI XIII] H. 12 n. 305, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1445-09-21_1_0_13_12_0_305_305
(Abgerufen am 20.04.2024).