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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) - [RI VII] H. 7

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Ks. Ludwig (1) bestätigt dem Rat und den Bürgern von Pfaffenhofen a.d. Ilm alle Rechte, es seien Stiftungsrechte, Gesetze oder Gewohnheiten, die seine Stadt und seine Bürger von München von ihm haben2, sowie das Stadtrechtsbuch3, (2) überträgt ihnen diese Rechte, damit sie künftig nach dem Stadtrechtsbuch und dem Landgerichtsbuch4 gerichtet werden, (3) setzt fest, daß mündliches Recht vom Rat in München einzuholen ist, (4) befiehlt allen seinen jetzigen und künftigen Amtleuten, Viztumen und Pflegern, die Empfänger darin nicht zu beeinträchtigen, sondern zu schützen, und (5) setzt fest, daß Übertretungen wie in München geahndet werden5.

Überlieferung/Literatur

Orig. verbrannt, Kopien bisher nicht aufgetaucht, ergibt sich aus: 1364 März 27, Herzog Stephan [II.] von Bayern (1) bestätigt dem Rat und den Bürgern von Pfaffenhofen [a.d. Ilm] all die recht, es sein stifftsrecht, gesezt, gewonhait oder wie die genannt sinndt, die vnnser statt vnnd burger zu Münnchen mit vnnsers lieben herrn vnnd vatter khaiser Ludwigs von Rom seligen jnsigil versigielten verschriiben habent, vnnd das puech, daß vnnser vorgenennte statt zu München hat versigilt mit vnnsers vorgenannten herrn vnnd vatters jnsigil, (2) überträgt ihnen die Rechte von worth ze worth, damit sie künftig nach demselben puech mitsambt dem lanndtgerichtspuech als in vnnser vorgenennten statt zu Munichen gericht soll werden vnnd anderes nicht, (3) setzt fest, daß mündliches Recht vom Rat zu München einzuholen ist, (4) befiehlt allen seinen jetzigen und künftigen Amtleuten, Viztumen und Pflegern, die Empfänger darin nicht zu beeinträchtigen, sondern zu schützen, (5) setzt fest, daß Übertretungen wie in München geahndet werden, und (6) händigt den Empfängern diese Urkunde aus, weil sie ihm dargelegt haben, daß sy zu gleicher weiß ain solchen brief, alß dieser vnnser brief von wortt zu wortt begriffen ist, von vnnserm lieben herrn vnnd vatter khaiser Ludwigen seligen gehabt habent, vnnd der ist jn verbrunnen (Abschrift Pap. dt. 17. Jh. des Transsumts Herzog Johanns II. von Bayern von 1393 November 22 im StadtA Pfaffenhofen a.d. Ilm, Nr. 052 fol. 2r -6v)6.

Reg.LdB 3 S. 281 Nr. 618.

Anmerkungen

  1. 1Der Terminus post quem ergibt sich aus der Besiegelung des oberbayerischen Landrechts, dessen frühere Fassung von 1334 wohl kaum gemeint ist; in letzterem Fall würde der Abschluß des Münchener Stadtrechtsbuches 1340 den Terminus post quem abgeben. Eine ganz parallele Urkunde für Aichach ist Nr. 685.
  2. 2Nr. 25, 30, 34, 51, 53f., 75, 147, 162, 558, 624, 697.
  3. 3DIRR, Stadtrechtsbuch. Vgl. PFORDTEN, Studien; RIEDNER, Rechtsbücher.
  4. 4SCHLOSSER, SCHWAB, Landrecht; SCHWAB, Landrecht. Vgl. PFORDTEN, Studien; RIEDNER, Rechtsbücher; LIEBERICH, Gesetzgeber S. 232-242; JAROSCHKA, Landrecht; JAROSCHKA, Ludwig; SAGSTETTER, Gerichtsbarkeit S. 182-232; SCHLOSSER, Rechtsbuch.
  5. 5Vgl. ROCKINGER, Land- und Stadtrecht S. 260. — Ebenso die allgemeine Bestätigung Herzog Johanns II. von Bayern von 1393 November 20 (RB 10 S. 340).
  6. 6Vgl. auch noch die Bestätigungen der Herzöge von Bayern Stephan III. von 1377 September 20 (BayHStA München Pfaffenhofen GU Fasc. 58 Nr. 651) und Ernst und Wilhelm III. von 1410 Oktober 14 (MB 10 S. 578; RB 12 S. 79); HOLZMANN, Pfaffenhofen S. 7; VOLCKAMER, Pfaffenhofen S. 144, 154; STREIDL, Pfaffenhofen S. 24; STREIDL, RUTSCH, Pfaffenhofen S. 39.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 7 n. 722, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1347-01-07_1_0_7_7_0_723_722
(Abgerufen am 24.04.2024).