Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Ludwig - [RI VII] H. 4 n. 56

1330 August 7, Hagenau

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Ks. Ludwig erhöht Bischof Berthold [II.] von Straßburg die auf den Rechten des Reiches im Tal Oppenau und Umgebung liegende Pfandsumme¹ um 300 Pfund Straßburger Pfennige, was auch anderweitig beurkundet wurde². Er weist ihm 3700 Pfund Straßburger Pfennige auf 18 Haller [pro Zollfuder] von dem in Oppenheim oder sonst am Rhein neu einzurichtenden Zoll an, wofür Burggraf Friedrich von Nürnberg, die Markgrafen Rudolf der Ältere und Friedrich von Baden, die Grafen Gerlach von Nassau, Berthold [VI. von Graisbach und Marstetten, genannt] von Neuffen, Rudolf von Hohenberg, Eberhard [I.] von Zweibrücken, Ulrich [III.] von Württemberg und die Herren Ludmann von Lichtenberg, Johann von Ochsenstein sowie Kraft und Lutz von Hohenlohe mit Einlagerpflicht bürgen — wahrzunehmen in eigener Person oder durch je einen Edelknecht mit zwei Pferden in Straßburg —, wobei der Bischof das Recht hat, im Falle eines Bruchs der Bürgschaft die Städte des Reiches außergerichtlich zu pfänden. Die Gesamtschuldsumme steht dem Bischof als Ersatz für den Schaden zu, den seine Stadt Benfeld durch kaiserliches Kriegsvolk erlitten hat und über welchen König Johann von Böhmen als Vermittler festgesetzt hat, daß der Kaiser von dem laut bischöflicher Anfrage bei den Bürgern von Benfeld auf 5600 Pfund Straßburger bezifferten Schaden 4000 Pfund tragen soll.

Originaldatierung:

Datum in Hagenowe 1330 tercia feria ante festum beati Lauren(cii), r.a. 16, i.a. 3.

Überlieferung/Literatur

Orig. lat. in den Archives Départementales du Bas-Rhin Strasbourg, G 120 Nr. 6; Siegel fehlt, ehemals an gelb-grünen Seidenfäden.

Oefele, Scriptores 1 S. 772 (aus R). — MGH Const. 6/1 S. 706 Nr. 840 (aus R). — Mommsen, Beiträge S. 411 Nr. 29 (Varianten von A zum Druck in Const.). — Bansa, Register 2 S. 358 Nr. 525 (aus A und R).

Böhmer, RI S. 73 Nr. 1182. — Emler, Reg. Bohemiae 3 S. 655 Nr. 1676. — Reg. LdB 2 S. 47 Nr. 116.

Kommentar

Zur Sache vgl. Fritz, Straßburg S. 151 f. und Bansa a.a.O. Vorbem.

Anmerkungen

1. ¹Vgl. dazu folgende Urkunden von 1316 Dezember 2, Schaffhausen: Kg. Friedrich (1) übergibt Bischof Johann von Straßburg auf Lebenszeit die Reichsleute in Renchen und Umgebung, am Ufer des Sasbaches von der Mühle vberslage bis Molchhurst (Malgers) und im Oppenauer Tal, (2) befiehlt, daß diese Leute dem Bischof und seinem Vogt in Ullenburg die dem Reich zustehenden Steuern, Zinsen und Dienste leisten, (3) befreit die Reichsleute für die Dauer der Übergabe von der Gerichtsbarkeit des Reichsvogtes in der Ortenau und seinen Richtern und Ministerialen und (4) unterstellt sie dem Gericht des bischöflichen Vogtes im Hof zu Sasbach. — Dat. Scaffuse IIII nonas Decembris 1316, r.a. 3 (Überl.: Orig. Perg. lat. in den Archives Départementales du Bas-Rhin Strasbourg, G 117 Nr. 8. Druck: Mone, Kaiserurkunden S. 331 Nr. 83 (aus A); Reg.: Böhmer, RI S. 384 Nr. 337. — Gross, Reg. Habsburg S. 67 Nr. 533) und von 1321 Februar 17, Colmar: Kg. Friedrich verpfändet Bischof Johann von Straßburg die Reichsleute in Renchen und Umgebung, am Ufer des Sasbaches von der Mühle uberslage bis (Malgers), das Gericht innerhalb der Grenzen des Bannes von Sasbach zwischen Horbach und Schmalembach sowie die innerhalb des Gerichts von Ulm und im Oppenauer Tal ansässigen Reichsleute um 300 Mark Silber Straßburger Gewichts und verleiht dem bischöflichen Vogt zu Ullenburg die Gerichtsbarkeit über die Reichsleute. — Datum in Columbr. XIII^mo kln. Martii, r.a. 7 (Überl.: Vidimus lat. des Straßburger Hofgerichts von 1343 in den Archives Départementales du Bas-Rhin Strasbourg, G 119 Nr. 3; Reg.: Gross, Reg. Habsburg S. 130 Nr. 1047). — Zur Sache vgl. Fritz, Straßburg S. 150.
2. ²1330 August 7, Hagenau: Ks. Ludwig erhöht Bischof Berthold [II.] von Straßburg die auf Oppenau liegende Pfandsumme um 300 Pfund Haller (Überl.: Eintrag lat. im jüngeren Reichsregister (R) im BHStAM, Kurbay. Äußeres Archiv 1158 (= KLS Nachtrag 1) pag. 31 Nr. 102; Druck: Bansa, Register 2 S. 358 Nr. 526 (aus R); Reg.: Böhmer, RI S. 73 Nr. 1183. — Reg. LdB 2 S. 47 Nr. 117).