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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) - [RI VII] H. 8

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Kg. Ludwig erklärt, zum Frieden der Christenheit freiwillig seinem Oheim und Bruder Kg. Friedrich von Rom das kuenigreich von Rom abzutreten und ihm in allem zur Regierung des Reiches Notwendigen durch mund oder mit briefen, der er notturftig ist, behilflich zu sein, falls Friedrich vom Papst in dem kuenigreiche, es sei mit oder ohne Zustimmung der Fürsten, bestätigt wird.

Originaldatierung:
geben ze Ulme 1326 an dem eritag nach dem Zwelften tag, r.a. 121.

Überlieferung/Literatur

Abschrift dt. im Kopialbuch 16. Jh. (C)2 in der ÖNB Wien, Hs. 9078 fol. 35r-v. – Abschrift 17. Jh. im HHStA Wien, Hs. W 62 fol. 597v. – Urkundensammlung 18. Jh. (Johann Christian von Bartenstein) ebd., Hs. W 27/2 fol. 118r-v Nr. 43. – Ergibt sich auch aus: Ain verschreibung wie sich gedachter künig Ludwig gegen demselben künig Fridrichen des römischen reichs verzigen hat vnd will ihm, des somer der babst künig Fridrichen zum reich bestätet, abtretten, es gefall den fürsten oder nit. Dat. Vlm, im mittem Januario vnnter künig Ludwigen anhangendem innsigel, diz ist nur ain abschrift, aber der original brief ligt in Osterreich zu der Newenstat. 13263 (überarbeitetes und erweitertes Urkundenrepertorium von Rösch-Kribel-Fink von 1540/1600 des von Wilhelm Putsch 1520 angelegten Schatzarchivrepertoriums (ebd., Rep. 368-373) im TLA Innsbruck, Rep. 5 S. 6 und Rep. 372 S. 446). – Regest dt. in den Annales historici (ca. 1580) des Reichard Strein (1537-1600), Freiherr von Schwarzenau, in der Landesbibliothek Linz, Hs. 496 pag. 299v. – Regest dt. in der Kopie von 1726 der Annales historici des Reichard Strein (1537-1600), Freiherr von Schwarzenau, im OÖLA Linz, Sammlung Hoheneck Hs. 8 pag. 344f. (nach Druck bei Cuspinian).

Cuspinian, Austria (Basel 1553) S. 640 (B)4. – Herwart, Ludovicus S. 327 (lat. Übersetzung). – Fugger, Spiegel S. 298. – Lünig, Reichsarchiv 5/1 S. 761. – Duellius, Fridericus pulcher S. 83 Nr. VII. – Baumann, Voluntarium (1733) S. 64, 65 (lat. Übersetzung). – Wideburg, Examen S. 71 Nr. III (lat. Übersetzung). – Goldast, Reichssatzungen 1 S. 149. – Olenschlager, Staatsgeschichte, Urkundenbuch S. 140 Nr. 51. – Lipowsky, Ludwig S. 317 (lat. Übersetzung). – Kurz, Friedrich S. 498, Beilage Nr. 29. – MGH Const. 6/1 S. 96 Nr. 140 (aus B).

Georgisch, Regesta 2 S. 353. – Lichnowsky, Habsburg S. 394 Nr. 694. – Böhmer, RI S. 50 Nr. 858. – Gross, Reg. Habsburg S. 202 Nr. 1636. – Erben, Berthold von Tuttlingen S. 153 Nr. 758. – Reg.LdB 7 S. 104 Nr. 238.

Anmerkungen

  1. 11326 Januar 7, Ulm: Kg. Friedrich verpflichtet sich gegenüber seinem lieben Bruder Kg. Ludwig unter der gleichen Sicherheit, da er uns ledich lei, zur Einhaltung folgender Bedingungen: (1) Wird er vom Papst als König bestätigt, soll er bei Ludwig, dessen Kindern und [Markgraf Friedrich II.] von Meißen bleiben, ihnen gegen jedermann beistehen und seine Brüder zu gleichen Versprechen veranlassen; (2) bei fehlender Bestätigung des Papstes bis zum nächsten St. Jakobstag (25. Juli), sollen sie beide das Reich gemäß ihrer ausgestellten Urkunde [von 1325 September 5] beherrschen und der A. seine Brüder zum Anschluß an ihr Bündnis bewegen; (3) er soll Ludwig und dessen Kinder ihre Länder, besonders die Mark Brandenburg, verleihen und bestätigen, desgleichen das von Ludwig dem Markgrafen [Friedrich II.] von Meißen verliehene Land und die verpfändeten Reichsgüter; (4) er soll den Plan einer Vermählung ihrer Kinder weiterhin unterstützen und bei den jeweiligen Päpsten bis zur Gewährung der Dispens werben; (5) er soll keine Ausgaben scheuen, den Berg Nons für ein Kloster zu gewinnen, außer wenn sich Kg. Ludwig mit ihm anders einigt; (6) er soll alles bestätigen, was Ludwig verliehen und verpfändet und was er den Klöstern gestiftet hat (Insert dt. (B) im Vidimus Graf Bertholds [VII.] von Henneberg[-Schleusingen], Konrads von Gundelfingen, Meister des Deutschen Ordens, Burggraf Friedrichs [IV.] von Nürnberg, Graf Bertholds [VI.] von Graisbach und Marstetten, genannt von Neuffen, und Hermanns von Lichtenberg, Kanzler Kg. Ludwigs, von 1327 März 9 (C) im GHAM, H.U 122. Baumann, Voluntarium (1733), P: III S. 105. – Olenschlager, Staatsgeschichte, Urkundenbuch S. 141 Nr. 52. – Preger, Verträge S. 17 Nr. 128 (aus B). – MGH Const. 6/1 S. 97 Nr. 141 (aus B), 171 Nr. 264 (aus C, ohne Insert); Gross, Reg. Habsburg S. 202 Nr. 1637). – Zum Ulmer Vertrag Kurz, Albrecht S. 341; Döbner, Auseinandersetzung S. 55ff; Friedensburg, Ludwig S. 62ff; Müller, Kampf 1 S. 121, 126; Preger, Verträge S. 128; Priesack, Reichspolitik S. 107ff; Jaksch, Geschichte S. 210; Lhotzky, Geschichte S. 293; Homann, Kurkolleg S. 217-225; Thomas, Ludwig S. 173f; Pauler, Friedrich; Niederstätter, Herrschaft S. 129; Heckmann, Doppelkönigtum.
  2. 2geben zu Ulm an dem erchtag nach dem Zwölften tag.
  3. 3Orig. Perg. dt. ehemals in Wiener Neustadt; vgl. hingegen Baumann a.a.O. S. 66 (aus einem Brief R. P. Steyerers) Apographum reperi Viennae in Bibliotheca Caesarea. Lambecius, ejus Praefectus, manu sua haec adjecit: „Das Original dieses Brieffes ist in Carteußer kloster zu Maurbach und habe ich diese Copiam empfangen von Pater Leopold a. 1670 d. 4. Junii“) und Kurz, Friedrich S. 499 Nr. 29 Anm. (Das Original dieser Urkunde befand sich einstens im Archiv des Klosters Maurbach, ist aber entweder im Jahre 1683 durch die Türken, welche dasselbe gänzlich verwüsteten, oder späterhin bey der Auflösung des Carthäuser Ordens zu Grunde gegangen. Cf. Baumann, voluntar. Imper. Consort. P. 128).
  4. 4a. 1527 ex archivis principum Austriae. – Regest nach B.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 8 n. 110, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1326-01-07_1_0_7_8_0_110_110
(Abgerufen am 28.03.2024).