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[Regesta Habsburgica 3] Friedrich der Schöne (1314-1330)

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Kg. Robert von Jerusalem und Sizilien bevollmächtigt seinen Großhofmeister und Rat Ritter Leo von Reggio (Regio), Seneschall der Grafschaften Provence (Provincie) und Forcalquier (Forcalquerie), in seinem Namen mit B. Dietrich von Lavant, Marschall Diethelm von Krenkingen (Chrenching), Grf. Eberhard von Württemberg (Wirtenberg), Rudolf von Montfort, Propst zu Chur, und Ritter Jordan von Burgistein (Burgelstein), den Machtboten und Gesandten seines Verwandten und Schwagers des röm. Kgs. Friedrich, deren mit Friedrichs Siegel versehene Vollmacht er empfangen und in seiner Kammer habe verwahren lassen, zu unterhandeln und zwischen ihm und Friedrich ein Bündnis unter Bedingungen, Versprechungen und Verpflichtungen abzuschließen, die Papst Johann XXII. genehm sind und den beiderseitigen Bevollmächtigten das Interesse ihrer Auftraggeber zu wahren geeignet erscheinen, erklärt, daß diese Vollmacht alle in den Vertrag aufzunehmenden Artikel umfassen soll, auch jene, die ein Spezialmandat erforderten, und berechtigt Leo, in seinem Namen die Beobachtung des Vertrags mit allen Bedingungen eidlich zu geloben. Dat. Avinione a. d. 1320 die 15. mensis iunii, 3, ind., regnorum a. 12. — Or. Wien Staats-A., Siegel abgefallen. Kopp Geschbl. 1, 369. Schwalm MG. Const. 5, 468. Reg.: Lichn.-Birk 3, 378 n. 540 (zu Juni 23). Böhmer 1314—47 Add. III Reichss. n. 410. Reg. ep. Const. 2, n. 3933. — Die Vollmacht Friedrichs ist nicht erhalten, über die Bündnisurkunde liegt nur mehr die Eintragung in dem alten Archivsrepertorium der »Briefe der Feste Baden« vor, vgl. n. 964. — Über die damalige polit. Lage Italiens vgl. Davidsohn Gesch. v. Florenz 3, 624 ff., 631 ff. u. 657. — Über die sich aus dem Bündnis ergebenden Folgerungen für Friedrichs Verhältnis zum Papst vgl. Müller Kampf Ludwigs m. d. Kurie 1, 49 f. Die Bündnisverhandlgen. Friedrichs mit Robert zeigen einen Gegensatz zur bisherigen Politiks Friedrichs gegenüber Castruccio Castracani, dem Gegner Roberts und der Guelfen, der 1320 Apr. 4 (n. 928) von Friedrich zum Reichsvikar ernannt worden war. Seine Preisgabe dürfte nunmehr der Papst gefordert haben.

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Empfohlene Zitierweise

[Regesta Habsburgica 3] n. 963, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1320-06-15_3_0_7_0_0_966_963
(Abgerufen am 19.04.2024).