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[RI VII] Ludwig der Bayer (1314-1347) - [RI VII] H. 1

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Kg. Ludwig verleiht Bürgermeister, Schultheiß, Rat und Gemeinschaft der Bürger zu Esslingen wegen ihrer Liebe und Stetigkeit zu König und Reich sowie wegen chost, schaden vnd arbeit, die sie an libe vnd an gute von seinen und des Reiches Feinden erlitten haben, folgende Gnaden: (1) Solange ihr Krieg mit dem (Grafen Eberhard I.) von Württemberg währt und noch zehn Jahre danach sind sie von der Steuer, die sie bisher den Königen, seinen Vorgängern, gezahlt haben, befreit. Die in Zukunft zu zahlende Steuer beträgt 1000 Pfund Haller. Das Ungeld wird ihnen für ewig zum Ausbau der Stadtbefestigung überlassen. (2) Er bestätigt der Stadt und ihren Zünften alle Rechte, die sie von früheren Königen erhalten haben, und verpflichtet sich, mit dem Grafen (Eberhard I.) von Württemberg keine rihtigung einzugehen ohne ihre Zustimmung. (3) Er befreit alle Bürger sowie Johannes und dessen Bruder Wolfram von Bernhausen und die dortigen Klöster von allen Zinszahlungen für Schulden bei Juden, die in vnserer gebit sint, sie sint zv Ezzelingen oder anderswa, ... von nv sant Martins tag vber zwai jar (1317 November 11). (4) Er verspricht, ihnen brief vnd insigel der Fürsten zu verschaffen, die jetzt zu ihm halten oder sich ihm später noch anschließen werden, also verre wir muo gen an alle geverd.

Originaldatierung:
in dem gesez vor Wolfrathusen, an der hailigen zwolfbotten abent Symonis et Jude 1315 r.a. 1.

Überlieferung/Literatur

Orig. Perg. dt. im HStA Stuttgart, H 51 Urk. 248; Königssiegel (Posse 1, Tf. 50,5) an gelb-grün-roten Seidenfäden. — Kopialbuch 15./16. Jh. im Stadtarchiv Esslingen, Lit. C fol. 3r. — Fragment eines Kopialbuchs 17. Jh. ebenda, ohne Signatur. — Kopialbuch von 1717 ebenda, Privilegienbuch pag. 49.

Böhmer, Acta 2 S. 483 Nr. 695 (aus A). — MGH Const. 5 S. 276 Nr. 324 (aus A).

Böhmer S. 350 Nr. 3154. — Diehl, UB Esslingen S. 209 Nr. 451.

Kommentar

Vgl. auch die Urkunden König Friedrichs des Schönen von 1315 Juli 1, in denen er der Stadt Esslingen u. a. für 12 Jahre Steuer, Ungeld, Zoll und 110 Pfund Haller aus dem Schultheißenamt erläßt, Freiheit vor fremden Gerichten gewährt und die Erlaubnis der Bürgeraufnahme erneuert (Orig. Perg. dt. im HStA Stuttgart, H 51 Urk. 237—239; Druck: MGH Const. 5 S. 264 Nr. 307 und 308 bzw. Böhmer, Acta 2 S. 469 Nr. 666). — Zum Verhalten der Stadt im Thronstreit vgl. Stälin, Württemberg S. 131 und 151; vgl. auch unten Nr. 47.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

[RI VII] H. 1 n. 3, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1315-10-27_1_0_7_1_0_3_3
(Abgerufen am 20.04.2024).