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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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König Heinrich billigt, erneuert, bestätigt und bekräftigt für Abt und Konvent des Zisterzien­serklosters Walkenried in der Diözese Mainz (honorabiles ac religiosos viros abbatem et con­ventum de Walkenrede, Cystercien. ordinis, dyocesis Magunt.) auf ihre Bitte das inserierte Pri­vileg Heinrichs VII. [!] vom 21. September 1223, worin dieser das inserierte Privileg sei­nes Vaters Kaiser [!] Friedrich II. vom 11. September 1215 bekräftigt – der das Kloster mit allen beweglichen und unbeweglichen Gütern und Hörigen in seinen besonderen Schutz nahm, dem Kloster und den Brüdern dort alle von seinen Vorgängern gewährten Freiheiten und Privilegien und ihre jetzigen und zukünftig erworbenen Besitzungen wie das Hofgut Beringe mit sämtlichen Einkünften ([?] curiam Beringe cum omnibus suis appendiciis), das Dorf Ohtstede und alle übrigen Reichsgüter, die das Kloster besitze, bestätigte, allen Freien, Mi­ni­sterialen und andern Personen die Veräußerung von zum Reich gehörigen Gütern an das Kloster ohne Zustimmung des Herrschers gestattete und bereits erfolgte Transaktionen hin­sichtlich von Reichsgütern bekräftigte –, pauschal ein weiteres Privileg Friedrichs II., das Pri­vi­leg König Lothars [III.] und die Urkunden der Römischen Kaiser rühmenden Angeden­kens, seines Urgroßvaters Friedrich [I.] und seines Großvaters Heinrich [VI.], seines Groß­onkels König Philipp und Kaiser Ottos [IV.] frommen Angedenkens bestätigt, das Kloster Wal­ken­ried mit Mönchen und Brüdern, allen beweglichen und unbeweglichen Gütern und alle Höri­gen unter seinen Schutz nimmt und unter Androhung einer Pön von hundert Pfund Gold Zu­wi­derhandlungen verbietet. – Zeugen: die Ehrwürden Erzbischof Peter von Mainz, Erz­bi­schof Heinrich von Köln, Bischof Philipp von Eichstätt, Bischof Syboto von Speyer und der Fuldaer Abt Heinrich [V.von Weilnau], seine Fürsten; der Geehrte und Geistliche Abt Hein­rich von Weiler[-Bettnach], (königlicher) Hofkanzler, die Edelleute und Grafen Eberhard von Katzenelnbogen (Eberhardus de Katzenellembogen), Berthold [VII.] von Henneberg (Berch­tol­dus de Hennemberg) und Johann von Sponheim (Iohannes de Spanheim) und viele andere (alii quamplures). – Siegel des Ausstellers angekündigt. – Regie serenitatis debitum, quo sa­cro­sanctis ecclesiis divine remunerationis nostreque salutis contemplatione astringi­mur.

Originaldatierung:
datum Spyre XIIO kln. Septembr.

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: Original (Pergament, beschädigtes Königssiegel an rot-grün-goldenen Seidenfäden) Wolfen­büt­tel Niedersächsisches StaatsA 25 Urk. 510. – Drucke: Eckstorm, Chronicon Walkenredense (1617) S.135-137; Leuck­feld, Antiquitates Walckenredenses (1705) S.366-372 A.(g); Lünig, Reichsarchiv 18 (o.J. [1720]) S.853-855 Nr.18: alle als Insert in der Be­stätigungsurkunde Kaiser Ludwigs des Bayern vom 18. August 1323; Urkun­den des Stiftes Walken­ried 2 I (1855) S.67f. Nr.712, ohne Insert. – Regesten: Böhmer (1831) Nr.5235; ders., Heinrich VII. (...1844) Nr.140; Vogt, Erz­bischö­fe von Mainz 1 I (1913) Nr.1284; Kisky,Erzbischöfe von Köln 4 (1915) Nr.470; Heidings­felder, Bischöfe von Eichstätt (1927) Nr.1438.

Kommentar

Nachzeichnung des Monogramms Friedrichs II. am linken Rand auf halber Höhe der Urkunde weit entfernt von der Signum­zeile und des Monogramms Heinrichs (VII.) neben der Signumzeile innerhalb der Zeugenliste des Inserts mittig leicht nach links versetzt; Signumzeilen jeweils in Kontextschrift. – Die inserierte Urkunde Heinrichs (VII.) ist gedruckt bei Dol­le/Bau­mann, UB Kloster Walkenried 1 (2002) Nr.124; Regest: Böhmer/Ficker(1881f.) Nr.3906 mit Zinsmaier, Nachträge (1983) S.245. – Die inserierte Urkunde Friedrichs II. ist gedruckt bei Dolle/Baumann a.a.O. Nr.89; Regest: Böh­mer/Ficker (1881f.) Nr.829 mit Zinsmaier a.a.O. S.158. – Wörtlich ausgeschriebene Vorurkunde ist König Adolfs Trans­sumpt vom 14. Ja­nuar 1295, ohne daß Heinrich VII. hierauf Bezug nimmt; auch diese Urkunde ist gedruckt bei Dol­le/Bau­manna.a.O. S.565f. Nr.675; Regest: Böhmer/Samanek (1948) Nr.525. Schon König Adolf bekräftigte den Inhalt der inse­rier­ten Privi­le­gien nur, sofern die verzeichneten Freiheiten, Gaben, Bestätigungen und Immunitäten seinerzeit recht- und ge­setz­mäßig ein­ge­räumt worden seien: sicut iuste et legittime eis tradita et concessa sunt. – König Albrecht I. hatte bereits am 8. Dezember 1298 das Kloster in seinen besonderen Schutz genommen und ihm alle Privilegien, die es von seinen Vorgän­gern erhalten hatte, bestätigt, ohne daß Heinrich VII. dies erwähnt; Regest: Böhmer, Albrecht I. (...1844) Nr.96.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 258, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-08-21_1_0_6_4_1_300_258
(Abgerufen am 23.04.2024).