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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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König Heinrich erlaubt wegen treuer Dienste des Adligen Friedrich [II.] von Schleiden, seines Blutsverwandten und Getreuen (nobilis viri Friderici de Sleide, consanguinei et fidelis nostri dilecti), daß dieser zur Besserung seiner Lehen (in emendationem feodorum suorum) Juden in seiner Burg oder Festung in Schleiden aufnimmt und behält (in castro seu munitione sua in Sleide Iudaeos possit recipere et tenere). – Königssiegel angekündigt. – Ad universorum sacri Romani imperii fidelium noti­tiam volumus pervenire.

Originaldatierung:
datum in Rotenburg XIIII kalen. Augusti

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: *Vidimus von Vogt und Schultheißen der Stadt Schleiden vom 20. Juli 1619 Düsseldorf HStA Schleiden, Urkunden 1a; undatiertes Vidimus aus dem 17. Jh. des Kerpener Notars Johannes Fabricius ebd. Schlei­den, Akten Nr.1, fol.17v; Abschrift des 17. Jh. ebd. Schleiden, Akten Nr.2, fol.21r. – Druck: Lünig, Reichsarchiv 22 (1719-1721) S.617 Nr.2. – Regesten: Georgisch, Regesta 2 (1741) Nr.39; Böhmer (1831) Nr.5229; ders., Heinrich VII. (...1844) Nr.127; Wiener, Juden 1 (1862) Nr.135; Würth-Paquet, Henri IV. (…1861) Nr.523; Wauters, Table chronologique 8 (1892) S.352.

Kommentar

Urkundenbeginn mit Nos He(i)nricus wirkt privaturkundlich und könnte Empfängereinfluß verraten. Übrigens ist nur für den Ausstellernamen die Überlieferung einschließlich des Drucks halbierend gespalten; die alleinige Druckvariante Sleida für den Ortsnamen reicht nicht aus, dem Editor des 18. Jh. besseren Zugang zum Original zu attestieren als den Kopisten des 17. Jh. – Das Privileg scheint den »befestigten Burgflecken [Schleiden für 1309 als (geplanten?)] Handelsplatz« auszuweisen, zumal Bezeichnungen als statt erst seit 1360 bekannt sind; vgl. Heinz Renn in: Handbuch hist. Stätten »Nordrhein-Westfalen« (21970) S.669 mit Lehmann-Brauns, Eifelstädte und ihre Kirchen (1999) S.158f. und S.157 Sp.1. Demgegenüber folgert Hin­sen, 800 Jahre Schloß Schleiden (1998) S.19 aus vorliegendem Judenprivileg, »um 1300 muß [!] Schleiden bereits ein Han­delsplatz gewesen sein.« Zur Judenvergabe durch Hein­rich VII. Reichert, Landesherrschaft 1 (1993) S.284 mit A.516. – Obiges Regest folgt nicht der Wiedergabe von Heinrich Neu in: Rheinisches Städtebuch (1956) S.372 § 3, wonach 1309 Burg (castrum) und ummauer­te Siedlung (munitio) voneinander unterschieden werden; vgl. ebd. S.374 § 15d [mit Heinrichs VII. versehentlicher Titulatur als »Kaiser«].

Nachträge

Nachträge (1)

Nachtrag von Christoph Cluse, eingereicht am 06.03.2014.

Ausfertigung in Edingen (Enghien), Herzoglich Arenbergisches Archiv; vgl. Christian Renger (+), Johannes Mötsch, Inventar des herzoglich arenbergischen Archivs in Edingen/Enghien (Belgien), Teil 2, Koblenz 1984 (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz 75), S. 26, Nr. 32.

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 226, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-07-19_1_0_6_4_1_268_226
(Abgerufen am 20.04.2024).