Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

Sie sehen den Datensatz 243 von insgesamt 319.

König Heinrich verleiht seinem Getreuen Otto Koler, genannt Forstmeister, und all dessen für solche Lehen geeigneten Erben (Ottoni Colerii dicto Forstmeister, fideli nostro dilecto, ac omnibus suis heredibus talium feodorum capa­ci­bus) das Forstmeisteramt zu Nürnberg (of­fi­cium foresti nostri in Nuremberg) mit dem von Ottos Vorfahren ererbten Novalland weiterhin als Reichslehen (a nobis et ab imperio dein­ceps in feodum possidendum), befiehlt ihm, den Wald zusammen mit seinen Knechten zu hegen und ihn dort, wo er unrechtmäßig gerodet wur­de, zu verpfänden, verbietet jedermann das Schlagen von Bauholz ohne Ottos Geneh­mi­gung und gestattet diesem, vor kei­nem anderen Richter als dem königlichen Butigler von Nürnberg (coram bittiglario nostro apud N~remberg) erscheinen zu müs­sen. – Majestäts­siegel angekündigt. – Ad universorum sacri Romani imperii fidelium [noticiam] cupimus pervenire.

Originaldatierung:
datum in Nuremberch, IIIIO kln. Iulii

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: Insert in zwei Urkunden König bzw. Kaiser Karls IV. vom 13. April 1350 und vom 5. April 1355, Nürnberg StaatsA Reichsstadt Nürnberg Urkunden *Nr.763 und Nr.916. – Drucke als Insert in der Ur­kun­de Karls IV. vom 13. April 1350: von Wölckern, Historia Norimbergensis (1738) S.338 Nr.130; MGH Const. 10 Lief.I (1979) S.83f. Nr.102. – Regesten: von Wölckerna.a.O. S.220 Nr.65; Böhmer (1831) Nr.5223; ders., Heinrich VII. (...1844) Nr.107; Battenberg, Gerichts­stands­pri­vi­legien 1 (1983) Nr.229.

Kommentar

Daß dieser Text nur Überlieferungsfehlern der weitgehend wörtlich übereinstimmenden Urkunde vom 12. Juli 1309 (unten Regest Nr.216) ihre Existenz verdankt, urteilt Lochner,Nürnberger Jbb. 2 II (1835) S.179 mit A.*. – Otto Koler II., dessen Fa­milienname in vorliegendem Diplom erstmals verwandt wird, war inhaltlich übereinstimmend bereits 1289 durch König Ru­dolf von Habsburg mit diesem Forstmeisteramt belehnt worden, und dies hatten König Adolf 1294 per Transsumpt und 1298 König Albrecht I. durch direkten Rückgriff auf das Rudolfinum wiederholt; vgl. Böhmer/Redlich(1898) Nr.2254 vom 25. Oktober 1289 mit Böhmer/Samanek (1948) Nr.439 vom 6. September 1294 bzw. Battenberg a.a.O. Nr.176 vom 3. Ok­tober 1298 = Böhmer,Regesten Albrechts I. (...1844) Nr.59. Das jüngste Diplom war denn auch die Vorurkunde für Hein­rich VII. – Die Transsumpte Karls IV. verzeichnet Böhmer/Huber (1877) Nr.1260 bzw. 2054; dieses Kaiserdiplom bie­tet das 1350 vergessene noticiam der Publicatio, zudem die Namensform N~renberg bei Forstamtsbezeichnung und Loka­li­sie­rung des Butiglers sowie N~rnberg in der Datierung des Inserts. – Das schon zurücktretende Amt des Nürnberger Reichs­butiglers bespricht Dannenbauer, Entstehung des Territoriums der Reichsstadt Nürnberg (1928) S.77-95. Daß der Butigler schon seit »1282 [...] endgültig aus der Verfassungsstruktur der Stadt aus(schied)«, resümiert Reinhard Seybothin: Diefen­ba­cher/Endres,Stadtlexikon Nürnberg (22000) S.177 Sp.3. – Über Otto Koler II. informiert Scharr,Nürnberger Reichs­forst­meisterfamilie Waldstromer (...1964) S.5f., wo obiges Diplom zum 29. Juni 1309 gezogen wird. Weiters der Kommentar zur Urkunde vom 12. Juli 1309, unten Regest Nr.216.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 200, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-06-28_1_0_6_4_1_242_200
(Abgerufen am 16.04.2024).