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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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König Heinrich billigt und bestätigt den Leuten im Tal Unterwalden, seinen Getreuen (ho­mi­nibus in valle Vnderwalt, fidelibus suis), auf deren Bitten alle Freiheiten, Rechte, Pri­vilegien und Gnadenerweise, die ihnen von den verewigten römischen Kaisern und Königen, seinen Vor­gängern (a divorum Romanorum imperatorum et regum, predecessorum no­stro­rum, li­be­ra­litate), gewährt worden waren, sofern sie König und Reich weiterhin treu dienen. – Königs­siegel angekündigt. – Universis hominibus in valle Vnderwalt [...]. Devotis vestris sup­pli­ca­cionibus.

Originaldatierung:
dat. Constancie [...], tercio non. Iunii

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: Original (Pergament, leicht beschädigtes Königssiegel an Pergamentstreifen) Sarnen StaatsA Obwalden U 3 mit zeitgenössischer Rückschrift VnderWalt; Abschrift von 1470 im Weißen Buch S.218, ebd.; Abschrift von ca. 1570 im Chronicon Helveticum des Aegidius Tschudi († 1572), Neufassung der Reinschrift, nach Or. – Drucke: Bu­sin­ger, Geschichte 1 (1827) S.442 Nr.21; Hisely, Essai (1839-1843) S.414 Nr.13; Wart­mann, Freibriefe (...1862) S.147; Rilliet,Origines (21869) S.421 Nr.15c aus dem Original; Oechsli, Anfänge (1891) S.385 Nr.5; Schiess/Meyer, Quellenwerk 1 II (1937) S.230f. Nr.479; Stettler, Tschudi, Chro­ni­con Helveticum 3 (1980) S.258 mit frühneuhochdeutscher Übersetzung S.258f. – Regesten: Böhmer (1831)Nr.5218; ders., Heinrich VII. (...1844) Nr.91; Oechsli a.a.O. S.159* Nr.487; Schiess/Meyer a.a.O. 3 I (1947) S.97 Nr.34 aus dem Weißen Buch; Stettler a.a.O. S.147* Nr.6c.

Kommentar

Abbildung der Urkunde bei Widmer, Illustrierte Geschichte der Schweiz (41977) S.109. – Für diesen Text wird die Namens­form Underwalden erst im Weißen Buch verwendet. – Heinrich VII. unterstellte mit dem allgemeinen Vorgänger-Rekurs Diplo­me, welche »die Landleute von Unterwalden bestimmt nie erhalten hatten«; Stettler a.a.O. S.147* zu Nr.6c. Als älte­ster Freiheitsbrief für Nidwalden gilt anscheinend diese Urkunde auch im Handbuch hist. Stätten »Schweiz« (1996) S.XXIII, und Herbert Grundmann hat die ältere Forschung gar dahingehend resümiert, daß Unterwalden auf die »Verbriefung [d]er Reichs­freiheit [...] kein Anrecht hatte«; Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte 1 (91970) S.492. – Daß die Wald­stätten stärker von Heinrich VII. begünstigt wurden als von all seinen Vorgängern, betont Rillieta.a.O. S.140 und stellt dann besonders auf diese Erstvergünstigung als Analogiebehandlung zu Schwyz und Uri ab; vgl. auch unten zu Regest Nr.179 unter demselben Tag.

 

Verbesserungen und Zusätze:

Ähnlich PEYER, Entstehung (...1972) S.187. MORAW, Reich und Eidgenossen (...1986) S.19 Sp.1 und S.25 Sp.1 stellt für diese Zeit – übrigens mit Blick auf die päpstliche Reskripttechnik – auf geringe Gegenwartsbedeutung königlicher Privilegien ab, betont jedoch mittelbar deren Langzeitwirkung.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 171#, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-06-03_1_0_6_4_1_213_171
(Abgerufen am 16.04.2024).