Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

Sie sehen den Datensatz 179 von insgesamt 319.

König Heinrich ernennt Graf Jofried [I.] von Leiningen[-Hardenburg] zum Reichslandvogt für das Elsaß.

Überlieferung/Literatur

Erwähnt im Leininger Lehnbrief Abt Konrads von Murbach vom 8. Mai 1309; ihmzufolge hat Graf Fried­rich IV. von Leiningen um Belehnung seines Sohns Jofried I. gebeten, der Landvogt des Elsaß sei: [...] vir spec­ta­bilis dominus Fridericus, comes de Liningen senior, in nostra constitutus presentia nobis humiliter supplicavit, ut feuda, qui idem hactenus a nobis habuit, nobili viro domino Godefrido, filio suo, advocato Alsatiae provinciali, concedere dignaremur; Toussaint,Grafen von Leiningen (1982) S.196 mit Nachweis von Über­lie­fe­rung und Drucken. – Daß darüber ein eigenes Diplom ausgefertigt worden ist, unterstellt eine Belehnungs­ur­kun­de Kaiser Heinrichs VII. aus Italien im Herbst 1312; sie verbrieft dem Leininger u.a. officium seu regimen ad­vocacie nostre Elsacie, prout sibi per alias nostras litteras commisimus [...]; MGH Const. 4 II (1908-11) S.899 Nr.883 von 1312 XII 2 aus San Casciano südlich von Florenz.

Kommentar

Graf Friedrich IV. von Leiningen († 1316) war unter König Rudolf I. und bis 1301 auch unter König Albrecht I. Landvogt im Speyergau gewesen. Demgegenüber gilt von Graf Jofried I. († 1344), daß er 1308/09 »nicht nur Landvogt i[m südlich an­schließenden Unter- und Ober-]Elsaß, sondern auch im Breisgau« geworden ist. Sohn aus Friedrichs IV. 1282 begonnener (2.) Ehe mit Jeanne-Julienne von Apremont († 1317/19), war Jofried 1291 durch den Vater mit Agnes, Tochter jenes Otto IV. von Ochsenstein verlobt und wohl 1303/05 auch verheiratet worden, der 1280-91 als Landvogt in Breisgau und Elsaß belegt ist; Toussainta.a.O. S.46, 140-143, 180f., 209 [Zitat] bzw. 143, 183 und 309 Sp.1 sowie S.249 und 251 [Stammtafeln]. Ottos gleichnamiger Sohn hatte unter König Albrecht I. das Reichsgut in der Ortenau verwaltet, während als elsässischer Land­vogt damals Johann I. von Lichtenberg tätig wurde; Hessel,Jbb. Albrechts I. (1931) S.184f. und Ordnungszahlen bei Schwen­nicke,Europäische Stammtafeln N.F. 11 (1986) Nrn.74 bzw. 73, für Leiningen ebd. N.F.4 (1981) Nr.24. Jofrieds I. wei­tere Karriere am Hof Heinrichs VII. führte über die Teilnahme am Romzug bis zum Großhof­meister, allerdings erst in Italien; er galt als Verwandter dieses Kaisers: Ioffridus de Liningen, magister magne curie imperialis, consanguine[us ...] nost[er]; MGH a.a.O. S.815 Nr.813 von 1312 VI 30 aus Rom, also vom Tag nach der Kaiserweihe. – Von Friedrichs IV. älterem Sohn Friedrich V. († 1327) kennt man an Beziehungen zum Königtum während dieser Zeit nur, daß König Rudolf I. ihm ein Burglehen verliehen hatte, dessen Dienst in Kaiserslautern zu verrichten war. 1298 bei Göllheim hatte er zu den Ver­lie­rern gehört, während sein Vater auf Habsburgerseite gestritten hatte; Toussainta.a.O. S.146 und 178f. J.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 137, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-05-08_1_0_6_4_1_179_137
(Abgerufen am 18.04.2024).