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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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König Heinrich erneuert und bestätigt Propst, Dekan und Kapitel von Kaiserswerth (ho­no­rabilibus viris .. preposito .. decano totique capitulo Werdensi) das inserier­te Privileg Erz­bi­schof Adolfs [I.] von Köln vom 10. März 12[02], worin dieser den Brüdern des Stifts die Novalzehnten im Forst Aap bis zu einem Umfang von zwölf Königshufen schenkte, ihnen die bisher besessenen Zehnten der Pfarrei Kaiserswerth weiterhin überließ und die Schenkung der Noval­zehnten in der Pfarrei Lank durch seinen Vorgänger, Erzbischof Philipp [von Heins­berg], be­stä­tigte. – Maje­stäts­siegel angekündigt. – Universis sacri imperii fidelibus [...]. Noverit presens etas.

Originaldatierung:
datum Colonie IIIIto non. Februarii

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: Original (Pergament, Königssiegel an rot-gelbem Seidenstrang) Düsseldorf HStA Kaiserswerth, Stift U 99; beiliegend ebd. ein zweites, nicht ausgefertigtes Exemplar (Pergament) von gleicher Hand mit späte­ren Korrek­turen und Rückschriften, darunter (15.Jh.) Copia de novalibus in Ap et decimis parrochie Werde et novalibus in Lanck.Drucke (ohne Insert): Lacomblet, UB für die Geschichte des Niederrheins 3 (1853) S.56 Nr.74; Kelleter, UB des Stiftes Kaiserswerth (1904) S.162 Nr.118. – Regesten: Böhmer, Heinrich VII. (...1844) Nr.27; Wauters, Table chrono­lo­gique 8 (1892) S.323; Kisky, Erzbischöfe von Köln 4 (1915) Nr.431.

Kommentar

Das Insert trägt in der Ausfertigung wohl aufgrund eines Abschreibefehlers das irrige Datum 10. März 1200 (ac­ta sunt hec anno Dominice in­car­na­tio­nis millesimo ducentesimo, indictione Vta, datum Colo­nie sexto idus Marcii), das von Böhmer übernommen wurde; die nicht ausgefertigte Fassung enthält demgegenüber noch die korrekte Jahresdatierung 1202, in der IIO von späterer Hand (s.u.) getilgt wurde. – Bei dem nicht ausgefertigten Exem­plar handelt es sich wohl (entgegen der Kenn­zeichnung im Dorsalvermerk als Copia), wie im Fall der gleichzeitigen Bestätigung des Rudolf-Diploms für denselben Emp­fänger (die vorige Nr.), um die ur­sprüng­liche, der königlichen Kanzlei vorgelegte und dort kor­ri­gierte Fassung des Privilegs, die daher vom Empfänger erneut abgeschrieben und erst dann vollzogen wurde; unter anderem hatte diese erste Fas­sung fälschlich die Zeugenliste aus der Vor­ur­kunde König Adolfs übernommen. Von einer Hand wohl des 17. Jh. sind zur An­pas­sung an das ausgefertigte Exemplar weitere Korrekturen eingetragen worden. – Die von Böhmer, Regesten Heinrichs VII. (1844) Nr.26 gesondert zum 2. Februar 1309 aufgeführte Urkunde ist wohl mit dem vorliegenden Stück identisch. – Ur­kun­de Erz­bischof Adolfs I. gedruckt bei Kelleter a.a.O. S.34f. als Nr.22; Regest: Knip­ping, Erzbischöfe von Köln 2 (1901) Nr.1610. – Als Vorlagen des Pri­vi­legs konnten die Urkunden König Rudolfs I. vom 10. September 1277 und König Adolfs vom 23. August 1292 dienen; Reg. Böh­mer/Red­lich (1898) Nr.852 mit der irrigen Datierung 29. August 1277 bzw. Böh­mer/Sa­manek (1948) Nr.64. Eine geringfügige Variante in der Bestätigungsformel und das Zeugenmalheur im abge­leg­ten Exemplar weisen jedoch allein auf das Adolf-Diplom als direkte Textvorlage, ohne Insert gedruckt bei Kelleter a.a.O. S.116f. als Nr.86. – Rechte im Königsforst Aap hatte dem Stift Kaiserswerth bereits König Konrad III. eingeräumt, als er Brüdern und Propst gestattete, ihre Wagen in forestum nostrum Ap zu schicken, um ihren Holzbedarf zu decken; MGH DKo.III. 44 von 1140 IV 28.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 45, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-02-02_2_0_6_4_1_87_45
(Abgerufen am 24.04.2024).