Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

Sie sehen den Datensatz 78 von insgesamt 319.

König Heinrich bestätigt auf Bitten der Bürger der Stadt Aachen, weil dort die Römerkönige zu­erst [in ihr Amt] eingeführt und gekrönt werden und weil Aachen direkt nach Rom allen Pro­vinzen und Städten an Würde und Ehre voransteht (quoniam Aquisgranum, ubi primo Ro­ma­norum reges iniciantur et coronantur, omnes provincias et civitates post Romam dignitatis et honoris prerogativa precellit), sämtliche Rechte und Freiheiten, die ihnen sein ruhmreicher Vor­gän­ger (gloriosus predecessor noster) Römerkaiser Karl der Große ge­währt hat, und alles, was ihnen die verewigten Römerkaiser (divi augusti Romanorum imperatores) Friedrich und Hei­nrich und seine anderen Vor­gänger ver­liehen haben. – Zeugen: Die Erzbischöfe Peter von Mainz, Heinrich von Köln und Balduin von Trier, die Bischöfe Theobald von Lüttich, Jo­hann von Straß­burg und Emicho (Emercho) von Worms, die Äbte Reinhard von Kor­ne­li­mün­ster und Egidius von Weißenburg (Reynnardus Indensis et Egydius Wizzem­bur­gensis abba­tes), die Reichsfürsten (dilecti principes nostri) Rudolf, Pfalz­graf bei Rhein und Her­zog von Bayern, Markgraf Woldemar von Bran­denburg und Herzog Jo­hann [II.] von Brabant sowie die Adligen (nobiles viri) und königsgetreuen Grafen (comites fideles nostri dilecti) Robert [III.] von Flandern, Gerhard von Jülich, Johann von Sponheim und dessen Bruder Simon [II.], Georg [I.] von Veldenz, Lud­wig von Rieneck, Raugraf Georg [I.] und Wild­graf Friedrich [I.] (Geor­gius Irsutus et Fride­ri­cus Silvester) und mehrere andere Ver­trauens­würdige (et quam plures alii fidedigni). – Majestätssiegel angekündigt. – Regalem decet sublimitatem.

Originaldatierung:
actum et dat. Colonie, XI. kln. Febr.

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: Original (Pergament, Königssiegel an rot-gelb-grün geflochtener Seidenschnur) Aachen StadtA RA A I 14. – Drucke: Quix, CD Aquensis 1 II (1840) S.177f. Nr.260 = ebd. S.193 Nr.284. – Regesten: Quix a.a.O. Nr.413; Böhmer, Heinrich VII. (...1844) Nr.20; Wauters, Table chronologique (1892) S.321 und S.322 (zwei verschiedene Re­gesten infolge des Doppeldrucks bei Quix); Kisky, Erzbischöfe von Köln 4 (1915) Nr.430; Huyskens/Mummenhoff, Reichsstadt Aachen 2 (1937) Nr.73 S.34-36 [!].

Kommentar

Wörtliche Wiederholung der Ur­kun­de Albrechts I. vom 25. August 1298, Aachen; Druck: Quixa.a.O. S.168f. Nr.249; Re­gest: Böhmer, Albrecht I. (...1844) Nr.8. Diese beiden Privi­le­gien fassen in nahezu wört­li­cher Wiederholung das Diplom Fried­richs II.Böh­mer/Ficker (1881/82) Nr.814 vom 29. Juli 1215, Aachen (Druck: Meuthen, Aachener Urkunden, 1972, S.129-132 Nr. 5) so­wie in teilweiser Wiederholung dessen Ur­kun­deBöhmer/Ficker (1881/82) Nr.3438 vom August 1244, Pisa (Druck: Meu­then a.a.O. S.135-137 Nr.8) zusammen. Die Ur­kunde von 1244 enthält als Insert das DF I 502 vom 8. Ja­nuar 1166, Aachen (auch gedruckt bei Meuthen a.a.O. S.135-137 Nr.8 mit Insertergänzung von ebd. S.113-119 aus Nrn.1f.;Regest: Böhmer/Opll 2, 1991, Nr.1539) und wie dieses das ge­fälsch­te Privileg Karls des Großen für Aachen; Druck: Wis­pling­hoff, Rheinisches UB 1 (1972) S.17-22 Nr.12 und fundierter Meuthena.a.O. S.81-116 Nr.1. Während Wilhelm von Hol­land am 18. Ok­tober 1248 lediglich die Urkunde Friedrichs II. von 1215 erneuert (Druck: Meuthen a.a.O. S.138-141 Nr.10; Regest: Böh­mer/Ficker, 1881/82, Nr.4932), faßt Richard von Cornwall am 22. Mai 1257 unter Weglassung der bei­den In­serte erst­mals die beiden Privilegien Fried­richs II. zusammen und erweitert sie zu­sätz­lich um eine weitere Be­gün­sti­gung; Druck: Quix a.a.O. S.124f. Nr.186; Regest: Böhmer/Ficker (1881/82) Nr.5299. Die­ses Diplom wird wiederholt und be­stä­tigt durch Ru­dolf von Habs­burg am 29. Oktober 1273, der ebenfalls eine zusätzliche Ver­gün­stigung hinzufügt; Druck: Quix a.a.O. S.139f. Nr.211; Regest: Böh­mer/Redlich (1898) Nr.18. Erst die Bestätigung Adolfs vom 1. Juli 1292 ist gegen­über der Vor­ur­kun­de Rudolfs um zwei Ver­fügungen verkürzt; Druck: Quix a.a.O. S.165f. Nr.244; Re­gest: Böhmer/Sama­nek (1948) Nr.33. – Bei dem in den Bestätigungen erwähnten Diplom Heinrichs VI. handelt es sich um ein Deperditum; Regest: Böh­mer/Baaken (1972) Nr.651. – Der oben zitierte Vorrangpassus für Aachen wurde so erst­mals 1215 in Böh­mer/Ficker Nr.814 formuliert, scheint aber im Ansatz zurückzugehen auf DF I 503 vom 9. Januar 1166 für den »königlichen Ort« Aachen; Regest Böhmer/Opll 2 (1991) Nr.1540. – Zum Schluß der Zeugenliste vgl. oben Nr.2 vom 28. November 1308.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 36, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-01-22_1_0_6_4_1_78_36
(Abgerufen am 29.03.2024).