Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

Sie sehen den Datensatz 51 von insgesamt 319.

König Heinrich richtet seine Ersten Bitten, die er bisher schon bei einigen Prälaten des Rei­ches in Anspruch genommen habe, an Abt Heinrich [V.] von Fulda, seinen Fürsten (vene­ra­bili H. abbati Fuldensi, principi suo dilecto), zugunsten seines Hofnotars Magister Syboto (ho­nestus vir magister Sy. aule nostre not.), da dieser sich durch seinen steten Eifer um Reich und Herrscher verdient gemacht habe. Er erbittet für Syboto die nächste geeignete frei­wer­den­de Pfründe (de beneficio ecclesiastico suo statui conpetenti, si quod tibi vacat ad presens vel quam primum ad id se facultas obtulerit, provideas) und versichert den Abt im Gegenzug sei­ner Bereitschaft, in allem zu seinem und seiner Kirche Gewinn tätig zu werden. – Vene­ra­bili H. [...]. Licet regia nostre serenitatis benivolencia.

Überlieferung/Literatur

Überlieferung: Formularbuch der Würzburger Bischofskurie von ca. 1324 in Abschrift wohl des 2. Drittels des 14. Jhs., London British Library MS Arundel Nr.240 fol.108v. – Drucke: *Levison, Aus Englischen Biblio­the­ken I (...1907) S.449f. Nr.8; MGH Const. 4 II (1909-1911) S.1405f. Nr.1269 (aus Levison); Wendehorst, Tabula formarum (1957) S.185f. Nr.274. – Regest: -.

Kommentar

Fol.90v-112r der zugrundeliegenden Hs. bieten »Formulare vorwiegend Mainzer Ursprungs« in würzburgischer Überar­bei­tung; Wendehorst a.a.O. S.IX und XII. Die letzte von den drei Händen dieses Ms. gibt sich allerdings als nürnbergisch zu er­kennen (Albertus Viehberger de Nurenberg auf fol.166r für fol.121r-169v), und da die Schriften einander stark ähneln, hat Levison a.a.O. S.424 dezidiert »ein Formularbuch des 14.Jh.s aus Nürnberg« zu entdecken geglaubt. Die Hs. gilt auch für un­seren Text als stellenweise verderbt; vgl. Wendehorsta.a.O. S.XIV mit seiner vollständigen Übernahme der Emen­da­tio­nen Levisons zum Text. – Heinrichs VII. Notar Syboto – im gleichen Text an späterer Stelle auch Syb. abgekürzt – scheint sonst nur in möglichem Zusammenhang mit einem Schwäbisch Haller Kassensturz vom 1. April 1309 bekannt zu sein; MGH Const. 4 I (1906) S.251 Z.19 in Nr.288. Aus derselben »mainzischen« Überlieferung gibt es ein Schreiben König Al­brechts I. (Al. Dei gratia .. [!]), mit dem dieser dem ehrbaren Mann (honesto viro) Syb. ein Kanonikat am Bartho­lo­mäus­stift in Frank­furt am Main ver­schaffen will; Levison a.a.O. S.445f. Nr.4 zu 1298/1308 = MGH Const. 4 II S.1404 Nr.1267. Le­vi­son S.446 hat zu seinen Nrn.4 und 8 vermutet, Syboto habe der Kanzlei König Albrechts angehört und sei unter Hein­rich VII. ähn­lich über­nommen worden wie Notar Hadamar; vgl. Herzberg-Fränkel, Deutsche Reichskanzlei 1246-1308 (...1885) S.287f. und Hes­sel, Jbb. Albrechts I. (1931) S.203 A.199 sowie Heinrichs VII. Urkunde vom 25. August 1311, aus­ge­stellt de­votis peti­cio­nibus Hadamari dilecti notarii nostri und ad instar dive recordationis quondam Alberti Romanorum regis sem­per augu­sti predecessoris nostri; MGH a.a.O. S.1419, bei Böhmer, Regesten Heinrichs VII. (...1844) Nr.418. Da Er­ste Bit­ten am ehe­sten zu Regierungsbeginn durchzusetzen und damals ohnehin im Gespräch waren, empfiehlt sich die Zu­ord­nung des un­da­tier­ten Stücks zum Regierungsbeginn des neuen Königs; vgl. oben Regest ac §§ 8f. sowie unten Nrn.42, 50 und 54.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 9, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1309-01-06_3_0_6_4_1_51_9
(Abgerufen am 28.03.2024).