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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,4,1

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Elekt oder König Heinrich weist der Gräfin Imagina von Nassau, Witwe seines königlichen Vor­vorgängers König Adolf, 900 Pfund Heller aus den Reichseinkünften von seiner und des Reichs Stadt Wetzlar an.

Überlieferung/Literatur

Regierungshandlung – nicht Diplom – erschlossen aus der Tatsache, daß Imagina unter dem 22. Mai 1309 über Teile einer 900-Pfund-Summe verfügt, die ihr die Wetzlarer Bürger zu Weihnachten 1309 schulden: Nos Imagina, Dei gracia serenissimi domini Adolfi, quondam Romanorum regis, relicta, [...] noningentas libras Hallensium, quas cives Wetflarienses [!] Sibodoni, filio Meinhardi, civi Lympurgensi, in festo nativitatis domini Iesu Christi proximo [...]; *Wiese,UB Wetzlar 1 (1911) S.305 Nr.702 aus Wetzlarer Original, im Detail schwie­rig zu verstehen; diese Urkunde fehlt bei Böhmer/Samanek (1948) S.388 unter den Königin-Regesten.

Kommentar

Nach Niese,Verwaltung des Reichsgutes (1905) S.105 und 133f. sowie S.189 mit A.5 zahlte Frankfurt am Main 1311 mindestens 913 Pfund Heller, und wenig später galten von Wetzlar und Friedberg gemeinsam 2500 Pfund Heller an städ­ti­scher Bede als alljährlich fällig, und zwar gemäß Registereintragungen bei Hofe, und auch diesmal hatte König Adolfs Wit­we daran Anteil, wenn auch nur in Höhe von 600 Pfund Heller und gemäß schriftlicher Anweisung: [...] stura ad duo milia librarum et quingentas libras Halensium, prout in registris curie nostre invenimus, annis singulis se extendat, de quibus no­bi­li matrone .. relicte quondam Adolfi Romanorum regis, predecessoris nostri illustris, sexcentas libras Hallensium per alias nostras litteras iussimus assignari, [...]; MGH Const. 4 II (1908-11) S.752f. Nr.762 von 1312 III 29, zu Frankfurt ebd. S.753 Nr.763 von 1312 III 31, beide aus Pisa. 1312 galt Martini als Fälligkeitstermin, aber dieser mochte sich angesichts des Jah­res­charakter der Steuer hinausschieben lassen. Als Argumentationshilfe für die Erschließung der Regierungshandlung Hein­richs VII. dient neben rundem Charakter, Höhe der Summe und wenig späterem Analogiefall das Forschungsergebnis, daß »die allgemeine Reichssteuer der Städte« durch König und Kaiser Heinrich VII. »weit mehr als früher herangezogen [wurde], um auf dem Weg der direkten Anweisung Schulden und Verpflichtungen abzudecken«; Schwind,Landvogtei in der Wetter­au (1972) S.123 mit A.143. Zur Einordnung des entsprechenden Finanzgebarens vgl. oben den Kommentar zu Regest Nr.98 unter dem 15. März 1309. J.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,4,1 n. 151, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1308-11-27_5_0_6_4_1_193_151
(Abgerufen am 29.03.2024).