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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,2

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bestätigt und erneuert dem propst und den kanonikern des augustinerstiftes Berchtesgaden auf die ihm in deren namen durch bischof Heinrich von Brixen (principem ac familiarem nostrum) vorgetragene bitte das in der hier eingerückten urk. k. Rudolfs von 1279 okt. 13 (RI. VI 1 n. 1136) inserierte und bestätigte schutzprivileg kaiser Friedrichs II. von 1236 juni (RI. V n. 2177) und gestattet außerdem, daß der propst, dem ja bereits durch päpstliche gunst alle pontifikalinsignien verliehen seien, nun sich auch durch königliche gnade des bischöflichen stuhles bediene, sowie daß dieser propst über güter und leute, die der weltlichen gerichtsbarkeit desselben unterstünden, „per amministratores suos laicos vel conversos” auch die blutgerichtsbarkeit ausüben möge. Zeugen; erzbischof Erich von Magdeburg, die bischöfe Arnold von Bamberg, Heinrich von Konstanz, Heinrich von Merseburg und Bruno von Naumburg, die markgrafen Otto (mit dem Pfeile) und Otto (der Lange) von Brandenburg, ferner Otto von Anhalt, diese fürsten; dann die grafen Eberhard von Katzenelnbogen, Heinrich von Nassau, Ludwig von Öttingen, Eberhard von Wirtemberg und Burchard von Hohenberg; endlich Ulrich von Hanau und Gerlach von Breuberg. [Dat. Burnis per manum mag. Ebernandi regalis aule cancellarii, VII id. dec., ind. 8, 1294, r. 3].

Überlieferung/Literatur

Or. (geschr. von derselben hd. wie RI. VI 2 n. 525, 526 und 554 in prunkschrift, wohl von K 9; siegel an roten seidenfäden) im hauptstaatsarch. München [kaisersel. 1097] (A). – Hund Metropol. Salisburg. 2 (1719), 126 (sehr schlecht u. mit sehr mangelhafter zeugenreihe) = Lünig Reichsarch. 18 (Spicil. eccl. III 1), 22 n. 30. Riedel CD. Brandenb. II 1, 207 n. 265; Heinemann CD. Anhaltin. 2, 550 n. 781 (reg., mit zeugen u. datierung, nach den vorigen). Reg. episcop. Constant. n. 2921 (reg.). Krabbo Reg. d. Markgr. v. Brandenb. n. 1593 (reg.). Samanek Neue Beiträge 61/2, *Urkundenanh. n. 9 (vollst., ohne die inserierten urkk., aus A).

Kommentar

Die in feierlicher form (mit linienschema) ausgefertigte urk. enthält auch die monogramme der urkk. Rudolfs RI. VI 1 n. 1136 und Friedrichs II. RI. V n. 2177 sowie der in dieser urk. inserierten urk. des letzteren von 1213 febr. 15 RI. V n. 690. Zu der schrift vgl. Neue Beiträge (I) 17 anm. 59. Um die zeit der ausstellung des privilegs Adolfs für Berchtesgaden zog der graf von der Mark (s. RI. VI 2 n. 444), der nicht unter den zeugen dieser urk. erwähnt wird, in sein land zurück, um es gegen den erzbischof Siegfried von Köln zu schützen, vgl. Knipping Reg. d. Erzb. v. Köln 3, n. 3434.

 

Verbesserungen und Zusätze:

Im hinblick auf diese Urkunde behauptet Fr. Bock, NA, 49, 591 n. 82, ich wolle in meinen Studien 21 (anm. 48) durch die formel „per manum Ebernandi" beweisen, „der königliche protonotar Ebemand hätte gelegentlich Urkunden geschrieben". Das ist ein sonderbares mißverständnis. Denn ich behaupte doch nur, daß Ebernand, weil er bei der ausstellung von n. 476 am 9. dezember 1294 vor Borna nachweisbar ist, nicht zwei tage früher in Amöneburg eine Urkunde erzbischof Gerhards geschrieben haben, also nicht mit dem Schreiber der von mir als erzeugnisse einer mainzer hand nachgewiesenen Urkunden identisch sein kann. Aus dem „datum per manum E." zu schließen, Ebernand habe n. 476 auch geschrieben, kam mir natürlich nicht in den sinn. Vgl. auch Neue Beiträge 14/15.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,2 n. 476, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1294-12-07_1_0_6_2_0_484_476
(Abgerufen am 25.04.2024).