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RI VI Rudolf I. - Heinrich VII. (1273-1313) - RI VI,1

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Graf Ulrich von Heunburg und seine gemalin Agnes verzichten zu gunsten könig Rudolfs auf eine reihe von ansprüchen, und zwar Agnes auf alle güter, die sie als erbin ihres grossoheims herzog Friedrichs von Oesterreich in anspruch nahm, sowie auf jene welche ihr herzog Ulrich von Kärnten ihr früherer gemal als widerlage und morgengabe gegeben, graf Ulrich auf die grafschalt Perneck, die stadt Drosendorf und einige andere besitzungen in Oesterreich; indem sie die einstige abtretung aller dieser güter an könig Ottokar als erzwangen und ungültig erklären. Dagegen sichert ihnen könig Rudolf 6000 mark silber zu; et quia fiscus regalis paratam ad manus pecuniam non habebat, verpfändet er ihnen verschiedene genannte güter und einkünfte unter angegebenen verpflichtungen. Von allen im besitze Ulrichs und seiner gemalin befindlichen auf diese sache bezüglichen urkunden soll an den könig eine abschrift gegeben werden, welche von Ulrich und Agnes, vom erzbischof von Salzburg, den bischöfen von Gurk, Seckau und Lavant und dem herzog Albrecht von Sachsen besiegelt werden soll; andere etwa noch vorkommende urkunden sollen kraftlos sein. Zeugen: Friedrich erzb. v. Salzburg, die bischöfe Johann v. Gurk, Wernhard v. Seckau, Gerhard v. Lavant, Konrad erwählter v. Chiemsee; Heinrich abt v. Admont, Albrecht herzog v. Sachsen, Friedrich burggraf v. Nürnberg, die grafen Burchard v. Hohenberg, Hugo v. Werdenberg, Eberhard v. Katzenellenbogen, Hugo v. Montfort, v. Rieneck, Friedrich v. Ortenburg und Heinrich v. Pfannberg; Friedrich v. Pettau, Wulfing v. Stubenberg, Otto v. Lichtenstein. Zu besserer bekräftigung besiegeln auch die vier erst genannten bischöfe die urkunde. Or. im staatsarch. Wien. Herrgott Monum. dom. Austr. II 1 (Nummotheca 1), 250. Lambacher Oesterr. Interregn. anh. 173. ‒ Wie schon Tangl im Oesterr. Arch. 25, 186 ff. weitläufig zeigte, ist in den texten bei Herrgott und Lambacher eine grosse lücke, indem daselbst die ungültigkeitserklärung der von Ottokar erzwungnen zageständnisse, die ausgleichs- und verzichtsformeln gegenüber Rudolf und dessen gegenleistung ausgelassen sind. Die ganze stelle ist zwischen inter regem Bohemie und ipse nobis tytulo (Lambacher 174) einzuschieben; darauf folgen im orig. die worte bis suis nominibus exprimuntur und dann der ganze bei Lambacher 176‒180 als supplement gegebene text: Primo iudicium in Voytsperch ‒ et alii quamplures; zum schluss endlich die ankündigung der siegel und die erklärung der mitsiegler, datum et actum apud Judenburch XI. kal. nov. anno dom. 1279. Das or. ist von einer hand und tinte, ohne nachträge geschrieben. Zur sachlichen erklärung vgl. Tangl l. c.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI VI,1 n. 1138, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1279-10-22_1_0_6_1_0_1268_1138
(Abgerufen am 28.03.2024).