Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Rudolf - RI VI,1 n. 563

1276 juni 17, Basilee

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schreibt dem fürsten Heinrich herzog von Schlesien (Heinrich IV. von Breslau) über das verhältniss zwischen kirche und reich, deren einigkeit und die notwendigkeit, dass das reich durch die fürsten gestützt werde, indem er ihn zugleich auffordert sich ihm eng anzuschliessen, und zu näherer verhandlung seinen caplan Heinrich bei demselben beglaubigt. Sublimis ac ‒ portitori. Stenzel SS. rer. Siles. 2, 473 (wo reg. iii ganz richtig ist). ‒ [Ich kann nicht verhehlen, dass dies schreiben einiges auffallende an sich hat. Es ist in den ziemlich umfangreichen zusätzen einer handschr. des Petrus de Vinea erhalten, welche ehemals der Augustinerpropstei Grünberg in Schlesien gehörte und sich jetzt in der univers.-bibliothek in Breslau befindet (vgl. Archiv d. Gesellsch. 7, 923 ff.). Es richtet sich ausdrücklich an den herzog Heinrich und doch wird darin die beata terrenarum deliciarum abieccio, die beate suavitas paupertatis gepriesen und werden wendungen gebraucht, die viel eher auf einen geistlichen empfänger schliessen lassen möchten. Auch gehen die sehr breiten auseinandersetzungen über den gewöhnlichen umfang in sonstigen derartigen schreiben Rudolfs hinaus. Man könnte an stilübung, formelhaftes dictat denken. Aber dagegen spricht nun, dass dieser brief und die andern schreiben der hs. keine gravirenden stilistischen übereinstimmungen zeigen; dass ferner nichts einzuwenden ist gegen die echtheit der andern von Stenzel gedruckten schreiben (k. Friedrich II. Reg. imp. 5 n. 3249, encykliken Urbans IV. und Innocenz V., letztere Potthast n. 21101, schreiben der cardinäle Simon tit. st. Martini und Ottobonus, dann Rudolf 1277 aug. 21 und antwort) und anderer in der handschr. enthaltener briefe, so zb. Potthast n. 21582, 21824, Rudolf an Philipp v. Frankreich (Clamor validus ‒ iucundum, 1285 erste hälfte). Auch spricht doch immerhin die vollständig richtige datirung- und ortsangabe unseres schreibens für seine echtheit].