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RI V Jüngere Staufer (1198-1272) - RI V,1,2

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Enthauptung nebst zehn andern edeln, darunter herzog Friedrich von Oestreich, graf Gerhard von Pisa und der von Hurnheim, auf befehl des Karl von Anjou. Joh. Vict. ap. Böhmer 1,295. ‒ Ad celum iungebat palmas, mortemque inevitabilem pacienter exspectans suum domino spiritum commendabat. Nec divertebat caput, sed exhibebat se quasi victimam, et cesoris truces ictus in patientia exspectabat. Saba Malasp. ap. Mur. 8,851. ‒ Vergl. auch Chron. Sampetr. [nach Minorita Erphord., M. Germ. 24,207]: Prius tamen cuidam de ordine minorum fratrum pluries confessi sunt et audita missa, sacrum sacramentum dominici corporis acceperunt; insuper agenda mortuorum pro ipsis completa, ipse rex Cunradus dixit spatario: ‚Ignosco tibi quod me occidis,‘ terque figuram dominice crucis faciens, extentis brachiis super terram, sic cum predictis nobilibus decollatus est. [Quod ille gentes magis gemere et dolere videntur quam Theutonici.] ‒ [Der verschieden angegebene tag steht fest durch die gleichzeitige angabe von wochentag und monatstag im testamente, in den Ann. Plac. und bei Herm. Altah. Die hinrichtung erfolgte auf dem Campus Moricinus, ietzt Piazza del Mercato. Der leichnam wurde zunächst am meeresufer eingescharrt und die stelle durch einen steinhaufen bezeichnet. Nach Ricobald. Ferr. hätte erst Karl II dort die kirche S. Maria del Carmine erbauen lassen. Dagegen heisst es nicht erst bei dem um 1385 schreibenden Villano, vergl. Minieri Studii 64, sondern auch schon in dem bis 1348 reichenden Chr. Suessan. ap. Zacharia 230, Conradin sei hingerichtet in foro Neapolis prope ecclesiam sti Angeli ad arenam in eo loco, ubi constructa est ecclesia ste Marie de Carmino, quam tunc construere et fabricare fecit mater eiusdem Coradini et ibi fecit illum sepelliri. Elisabeth starb schon 1273. Aber es ist zu beachten, dass schon 1270 Karl den platz zur erbauung der kirche bewilligt, vgl. Del Giudice 2,334, allerdings als motiv nur das seelenheil seiner eltern anführend. So ist doch recht wohl denkbar; dass Elisabeth die mittel zum bau der kirche gewährte und Karl eine heimliche übertragung der gebeine geschehen liess; was, allerdings abweichend, Saba Malasp. ap. Mur. 8,852 angibt, dürfte solche annahme eher unterstützen, als widerlegen. Gründete Elisabeth, vgl. bei dieser, dann mit ihrem gemahle das kloster Stams, so wird angenommen, dass das zum ende Conradins in nähererer beziehung steht; doch fehlt ieder hinweis in der gründungsgeschichte und der bezüglichen urkunden.] ‒ Gedenke wie unbarmeliche der künik Chuonrat wart verderbet, da von noch allen diutschen vürsten eiset (schaudert) sagt der Misnäre. Ja wohl! Aber gethan haben sie nichts um die blutthat zu rächen, denn Deutschland fühlte sich nur wenig noch als einheit. Grossentheils durch schuld der Staufer. Diese aber endeten so kläglich in demselben land, welches sie siebenzig iahre früher mit nicht minderer grausamkeit erworben, welches sie gegen den rath der päbste und das eigne gelübde mit der kaiserkrone vereinigt, welches sie der deutschen heimat zu deren unwiederbringlichem schaden (daran wir noch leiden) vorgezogen hatten.

 

Verbesserungen und Zusätze:

Ueber Conradins hinrichtung auch Ann. Wormat. br., M. G. Ss. 17,76. Ann. Scheftl., ib. 344. Ann. Veron., ib. 19,17. Ann. Mant., ib. 25. — Vgl. Hormayr Die mutter Conradins und sein Mausoleum, die Cistercienser abtei Stams, in der Chronik v. Hohenschwangau 2,71—82. Ueber die zum andenken Conradins 1351 in S. Croce zu Neapel aufgestellte porphyrsäule s. Schulz Denkm. Unteritaliens 3,85. Vincenzo di Napoli La colonna espiatoria di C. nella chiesa di S. Croce (Nap. 1888). 30 p. 8o. — Wegen eines falschen Coradins vgl. nr. 12075b.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI V,1,2 n. 4860a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1268-10-29_3_0_5_1_2_1570_4860a
(Abgerufen am 18.04.2024).