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RI V Jüngere Staufer (1198-1272) - RI V,1,1

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Todestag. Er starb ermordet durch pfalzgraf Otto von Wittelsbach und wurde erst am folgenden tage in Bamberg dann aber im dec. 1213 durch Friedrich II in der kaisergruft zu Speier beigesetzt. ‒ Philipp hatte damals am schluss des waffenstillstandes mit Otto ein heer gesammelt zum letzten entscheidenden kampfe. Er ruhte nachdem er zur ader gelassen eben in der bischöflichen pfalz, als Otto, der einige leute des bischofs Eckbert und seines bruders des markgrafen Heinrich von Andechs bei sich hatte, den eintritt erhielt, und den könig, bei dem nur der bischof von Speier und der truchsess von Waldburg waren, meuchlerisch tödtete ehe der letztere es hindern konnte. Ursache war, dass Philipp dem Otto eine zur gemahlin verheissene tochter wieder entzogen hätte, nachdem dieser sich mit einem morde befleckt hatte. Wäre Philipp doch strenger gewesen! Otto entkam nach der that, wurde aber später durch den marschall von Kalentin in einem versteck bei Regensburg gefunden und getödtet. Dem bischof Eckbert von Bamberg wurde mitschuld zugeschrieben, ob mit recht bleibt zweifelhaft. Nun begannen direptiones et prede und occupationes regalium a comitibus et castellanis! Philipps i gemahlin Maria (früher Irene) starb bald nachher, aug. 27, im wochenbett. vorher noch hatte sie in die seele ihres gemahls (auf Staufen am 20 aug. 1208, Orig. Guelf. 3,781. Wirtemb. Urkb. 2,370) eine milde stiftung gemacht, deren beurkundung nicht mit unrecht beginnt: Judicia dei abissus multa! ‒ Chr. Ursp. und der bericht des cardinals Hugelinus an den pabst Reg. Imp. ep. 152 in Innoc. Epp. ed. Bal. 1,752, Opp. ed. Migne 3,1146, sind die durchaus glaubhaften hauptstellen. Vergl. auch Arn. Lub. l. 7 c. 12, wo schon eine sagenhafte ausschmückung, dann Ann. Col, Chron. Sampetr., Chron. Montis Ser. [vgl. bezüglich aller einzelnheiten die erschöpfende darstellung und Untersuchung bei Winkelmann Ph. 464 ff. 536 ff. Zu den abweichenden angaben des todestages kommt noch Chr. regiae cont. mit vigilia Johannis bapt., iuni 23.]

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Empfohlene Zitierweise

RI V,1,1 n. 185a, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1208-06-21_1_0_5_1_1_349_185a
(Abgerufen am 19.04.2024).