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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,4

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Hoftag: Friedrich hält einen Hoftag. Er erhebt dort vor den Fürsten Klage gegen Erzbischof Philipp von Köln, der freilich nicht erschienen ist, und gegen die Kölner wegen der Sperre des Durchzugs kaiserlicher Truppen (siehe oben Reg. 3079) und wegen übler Nachrede. Erzbischof (Konrad) von Mainz und andere Bischöfe mit Ausnahme Erzbischof Philipps von Köln, die als Mitwisser der (von Papst Urban III. initiierten) Verschwörung gegen das Reich gelten, legen einen Reinigungseid ab. Auf diesem Hoftag vertreten die Boten des Grafen Balduin (V.) von Hennegau, Ritter Goswin von Thulin und der Kleriker Notar Gislebert (von Mons), vor dem Kaiser und den Fürsten die Ansprüche ihres Herrn auf das Erbe Namur-Luxemburg, die angesichts der Machenschaften des Grafen von Namur bedroht sind. Friedrich sagt daraufhin (abermals, siehe oben Reg. 3074) zu, die Ansprüche des Hennegauer Grafen unverbrüchlich zu unterstützen. Den hier nicht erschienenen Erzbischof Philipp von Köln lädt Friedrich auf den Hoftag nach Straßburg (unten Reg. 3116) vor.

Überlieferung/Literatur

Ann. Magdeburg., MG. SS XVI, 195 (zu 1186); Ann. Marbacenses, ed. Bloch, MG. SS rer. Germ. in us. schol., 57 = ed. Schmale, Freiherr vom Stein-Gedächtnisausgabe XVIIIa, 174 (zu 1186); Chron. Montis Sereni, MG. SS XXIII, 160 (zu 1186; Philipp von Köln ist nicht erschienen; Konrad von Mainz [!] legt den Reinigungseid nicht ab); Chron. reg. Col., ed. Waitz, MG. SS rer. Germ. in us. schol., 136 (zu August 15); Gislebert von Mons, ed. Vanderkindere, 198 f. (zu den hennegauischen Angelegenheiten); Hist. de expeditione Friderici (Ansbert), ed. Chroust, MG. SS rer. Germ. N.S. 5, 13 (deutsche Übersetzung von Bühler, Der Kreuzzug Friedrich Barbarossas, 2002, 73); vgl. auch Knipping, Reg. Köln 2, no 1303.

Kommentar

In der alten Edition der Marbacher Annalen (MG. SS XVII, 163) wird dieser Hoftag – ohne nähere Erläuterung – zum 25. August gesetzt; als Hoftagstermin im August ist nach dem Bericht des Gislebert von Mons wie auch der Chron. reg. Col. eindeutig am Fest Mariä Himmelfahrt festzuhalten. – Philipp von Köln sollte sich hier wohl auch wegen seiner Beteiligung an der Fehde zwischen Bischof Balduin von Utrecht (dieser wird als Zeuge in Reg. 3098 erwähnt) und Graf Otto von Geldern verantworten, siehe zu dieser Fehde vor allem Gesta epp. Traiectensium c. 5 und 10, MG. SS XXIII, 404 und 406 f., sowie auch Reg. 3097. – Zum Wormser Hoftag vgl. Giesebrecht – Simson, Kaiserzeit VI, 162 ff. und 666; die Vorladung des Kölner Metropoliten nach Straßburg könnte auch erst später erfolgt sein.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,4 n. 3096, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1187-08-15_1_0_4_2_4_520_3096
(Abgerufen am 28.03.2024).