Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,4

Sie sehen den Datensatz 517 von insgesamt 901.

F(riedrich) tadelt Graf P(oppo den Jüngeren) von Lauffen, weil er seiner Gesandtschaft entgegengetreten, den gebotenen Frieden missachtet und die kaiserliche urbs angegriffen habe. Er befiehlt ihm, den Frieden bis zum Fest der Himmelfahrt des Herrn zu halten und zur Verantwortung vor ihm in Worms zu erscheinen.

Überlieferung/Literatur

Brackmann, Dictamina, SB. d. preuß. Akad. d. Wiss. (1927) 392 no 6.

Kommentar

Dieses zu einer ganzen Gruppe inhaltlich zusammengehörender Schreiben zählende Mandat (vgl. Regg. 3090–3092 und 3094) macht die gebotene zeitliche Einreihung etwas zweifelhaft, spricht doch der genannte Termin Christi Himmelfahrt (fiel im Jahre 1187 auf den 7. Mai) eher gegen die vorgenommene Einordnung. Da aber Graf Poppo (der Jüngere) von Lauffen im August 1187 in Worms bei Hofe anwesend gewesen sein dürfte (vgl. Reg. 3095) und der Hoftag daselbst zum Fest Mariä (!) Himmelfahrt bezeugt ist (Reg. 3096) halten wir an der vorgenommenen Einreihung fest.

Nachträge

Nachträge (1)

Nachtrag von Christian Burkhart, Dossenheim (RNK), eingereicht am 11.05.2014.

Die in der Nationalbibliothek der Tschechischen Republik zu Prag (www.nkp.cz), Handschrift VIII H 32, fol. 77v, überlieferten Dictamina, die Johannes Fried, Viator 21 (1990) Anm. 206 auf S. 139 in Abweichung von Brackamm, Dictamina, SB.preuß.Akad.d.Wiss. (1927) S. 388 "einer Wormser Schule, vielleicht der dortigen Domschule" zuweist, sind seit dem 20.11.2013 bei der Europäischen Digitalen Bibliothek der Handschriften (www.manuscriptorium.com) als digitales Faksimile 'online' abrufbar unter folgendem Link.

Die Datierung des - durch berittene Boten abgewickelten - Briefwechsels zwischen Graf Berthold I. von Schauenburg [an der Bergstraße], Kaiser Friedrich Barbarossa und Graf Poppo V. von Lauffen [am Neckar] "wohl vor 1187 August 10" (Regg. 3090-3094) bestätigt sich durch das Erscheinen Gottfrieds von [Schauenburg-]Winnenden bei Hofe, 1187 Juni 26, in Kloster Eußerthal [im Pfälzer Wald] (Reg. 3081).

Zur Identifizierung des 1181-1196 nach seiner Burg Winnenden [im Murrgau] zubenannten Gottfrieds als 1168-1173 unter der Zubenennung 'von Schauenburg' nachgewiesener jüngerer Bruder des Grafen Berthold von Schauenburg, der seinerseits 1182 als 'Graf von Wolfsölden' [im Murrgau] auftritt, vgl. Gerhard Fritz, Kloster Murrhardt im Früh- und Hochmittelalter. Eine Abtei und der Adel an Murr und Kocher (Forschungen aus Württembergisch Franken 18), Sigmaringen 1982, S. 135-138; Ottilie Kilian, Sülchgau – Wolfsölden – Schauenburg. Das machtpolitische Streben eines mittelalterlichen Adelsgeschlechts (1000-1300), in: Mannheimer Geschichtsblätter NF 6 (1999) S. 115-188, hier S. 156ff.; Gerhard Fritz, Winnenden im Mittelalter im Rahmen hochadliger Machtpolitik von den Anfängen im 9. Jahrhundert bis ins 14. Jahrhundert, in: Winnenden gestern und heute 12 (2009) S. 7-55, hier S. 25ff.

Dass der Kaiser dem Grafen von Schauenburg sein Erscheinen in W[orms] ankündigt (Reg. 3091) und den Grafen von Lauffen nach Worms vorlädt (Reg. 3093), passt zu der laut Ferdinand Opll, Das Itinerar Kaiser Friedrich Barbarossas (1152-1190) (Forschungen zur Kaiser- und Papstgeschichte des Mittelalters. Beihefte zu J. F. Böhmer, Regesta Imperii 1), Wien / Köln / Graz 1978, S. 92 um diese Zeit, Ende Juni / Anfang Juli, erfolgten Ansage des 1187 August 15 (Mariä Himmelfahrt) in Worms abgehaltenen Hoftags (Reg. 3096).

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,4 n. 3093, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1187-08-10_4_0_4_2_4_517_3093
(Abgerufen am 19.04.2024).