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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,4

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Friedrich, der das Prämonstratenserstift Adelberg gemeinsam mit seinen Söhnen Friedrich, Heinrich (recte: Konrad oder Otto) und Philipp sowie mehr als zwölf Reichsfürsten, darunter Bischof (Hermann) von Münster, aufsucht, nimmt an der Weihe des dortigen Hauptaltars durch Bischof (Hermann) von Münster teil.

Überlieferung/Literatur

Erwähnt in der Gründungsgeschichte des Stiftes aus dem 15. Jahrhundert (Testimonium de constructione) zum Jahre 1188, ed. Odebrecht, Adelberg, Zs. f. württemberg. Landesgesch. 6 (1942) 74 f.

Kommentar

Friedrich hatte bereits 1181 für das durch seinen Ministerialen Folknand von Hohenstaufen gegründete Stift geurkundet, siehe oben Reg. 2598. – Die zeitlichen Einordnung dieser Nachricht ist umstritten: Odebrecht, a.a.O., 55, hat sie wegen der Nennung dreier Kaisersöhne, darunter freilich irrig des Königs Heinrichs VI., zum Jahr 1187 datiert, was sich auch zum kaiserlichen Itinerar des Jahres 1187 bestens fügt (vgl. Opll, Itinerar, 228). Ziegler, War Barbarossa 1188 in Adelberg?, in: Barbarossa und die Prämonstratenser (= Schriften zur staufischen Geschichte und Kunst, Bd. 10, Göppingen 1989) 10 ff., plädierte dagegen für 1188; ich selbst (Opll, Aspekte der religiösen Haltung, in: Barbarossa und die Prämonstratenser, ebda., 41 ff.) vertrat die Auffassung, dass die irrige Nennung Heinrichs VI. unter den Teilnehmern dieser Weihe – der junge König war im Mai 1187 noch nicht von seinem Italienzug nach Deutschland zurückgekehrt – angesichts der späten Überlieferung dieser Nachricht nicht als Argument „pro 1188” herangezogen werden kann, sind doch auch während des Aufenthaltes des Kaisers in Augsburg zu Anfang April (Reg. 3067) ausdrücklich drei, allerdings nicht namentlich angeführte Söhne des Herrschers in seiner Umgebung bezeugt: Neben Herzog Friedrich von Schwaben und dem jüngsten Sohn des Kaisers, Philipp, ist somit entweder an Herzog Konrad von Rothenburg oder Otto, den späteren Pfalzgrafen von Burgund, zu denken; außerdem ist zu beachten, dass ja auch die Nennung König Heinrichs nach seinem herzoglichen Bruder der sonst stets beachteten Rangabfolge widerspräche. Die Nennung des Bischofs Hermann von Münster als Konsekrator lässt nach den Belegen für seine Aufenthalte bei Hof am 6. April 1187 (Reg. 3067) wie am 27. März 1188 (Reg. 3145) keine eindeutige Entscheidung zugunsten einer der beiden Datierungsmöglichkeiten zu. – Weinfurter, Barbarossa, Adelberg und die Prämonstratenser, Hohenstaufen Helfenstein. Histor. Jb. f. d. Kreis Göppingen 13, 2003 (2005) 29 f. Anm. 68 „kann … keine stichhaltigen Gründe für eine Vorverlegung der Weihe auf 1187 sehen“ und auch Herr Ziegler hat seine Meinung zuletzt neuerdings bekräftigt, vgl. Ziegler, Philipp, in: Philipp von Schwaben (= Schriften zur staufischen Geschichte und Kunst, Bd. 27, Göppingen 2008) 62 ff. (Er stützt sich dabei unter Bezugnahme auf weitere Angaben in der Adelberger Gründungsgeschichte aus dem 15. Jh. im Hinblick auf die Erziehung Philipps von Schwaben.). – Letztlich habe ich mich dazu entschlossen, in beiden Jahren, 1187 und 1188, auf dieses Geschehnis hinzuweisen, siehe dazu unten Reg. 3156a.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,4 n. 3072, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1187-05-01_1_0_4_2_4_496_3072
(Abgerufen am 29.03.2024).