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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,4

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Friedrich nimmt das Zisterzienserkloster Eußerthal (Vhterstal) unter Abt Becelin mit allen Besitzungen in seinen Schutz und bestätigt ihm insbesondere das zuvor während der Aufenthalte in Mülhausen (Reg. 3018) und in Eußerthal selbst (Reg. 3025) übertragene Allod. Z.: die Bischöfe Ulrich von Speyer und Heinrich von Prag, Pfalzgraf Konrad bei Rhein, Propst Konrad von Allerheiligen in Speyer, Otto von (Alt-)Steußlingen, Werner von Bolanden, Burchard von Kestenburg und sein Bruder Trushard, Berthold von Hohenhart und Dammo von Bickenbach. – Iohannes imp. aulę canc. vice Cunradi Maguntini archiep. et archicanc.; unter Benützung der Urkunde Bischof Rapotos von Speyer von ca. 1170 (Remling, UB. von Speyer 1, 115 no 101; VU.) nach Kanzleidiktat geschrieben von GK; SP.D.. Si ecclesiis et.

Zeugen:
die Bischöfe Ulrich von Speyer und Heinrich von Prag, Pfalzgraf Konrad bei Rhein, Propst Konrad von Allerheiligen in Speyer, Otto von (Alt-)Steußlingen, Werner von Bolanden, Burchard von Kestenburg und sein Bruder Trushard, Berthold von Hohenhart und Dammo von Bickenbach
Incipit:
Si ecclesiis et.
Schreiber:
unter Benützung der Urkunde Bischof Rapotos von Speyer von ca. 1170 (Remling, UB. von Speyer 1, 115 no 101; VU.) nach Kanzleidiktat geschrieben von GK
Kanzler:
Iohannes imp. aulę canc. vice Cunradi Maguntini archiep. et archicanc.

Überlieferung/Literatur

Orig.: Generallandesarchiv Karlsruhe (A). Teilfaks.: Koch, Schrift der Reichskanzlei, Abb. 91. Druck: MG.DF.I.953. Regg.: Dümgé, Reg. Badensia, 59; Dobenecker, Reg. Thur. 2, no 748; Albrecht, Rappoltstein. UB. 1, 56 no 42; Stumpf 4469.

Kommentar

Bischof Rapoto von Speyer, dessen hier als Vorurkunde verwendete Urkunde nach der Diktatbestimmung – das Diktat stammt von dem bischöflichen Notar Magister Burkhard von St. Wido in Speyer – entgegen dem in der Literatur geäußerten Verdacht eindeutig echt ist (vgl. dazu die Vorbemerkung zum D. mit Hinweisen auf weiterführende Literatur sowie Oberweis, „A nostris progenitoribus fundata“, in: Grenzen erkennen <-> Begrenzungen überwinden. FS. Reinhard Schneider, 1999, 187 ff.), war der Bruder der Grafen von Lobdeburg und Allerheim, die bereits unter Konrad III. ihre Zuwendungen an das Kloster vollzogen hatten und dies dann mit Unterstützung Kaiser Friedrich Barbarossas nochmals absichern ließen, vgl. dazu Regg. 3018 und 3025. – Der unter den Zeugen genannte Otto von (Alt-)Steußlingen war Kanoniker von Speyer, vgl. Reg. 3028; zu den gleichfalls unter den Zeugen genannten Speyerer Hochstiftsministerialen von Kestenburg siehe Keupp, Dienst und Verdienst (Monographien zur Geschichte des Mittelalters, 48, 2002) 293 ff. – Hinsichtlich eines möglichen Aufenthalts des Kaisers auf der Burg Trifels in dieser Zeit vgl. Opll, Itinerar, 90 Anm. 4.

Nachträge

Nachträge (1)

Nachtrag von Arndt Müller, eingereicht am 13.08.2020.

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1. die Lobdeburger Tradenten genauer zu bezeichnen, denn an dem Akt von 1186 sind Mitglieder der 1. und der 2. Generation beteiligt. In der Urkunde [1186 Ende August] Mühlhausen/Thür. sind die Tradenten an Kaiser Friedrich I. die Grafen Otto (I.) von Lobdeburg, Hartmann (II.) d. J. (= Sohn des Hartmann I.) und sein Bruder Otto der Kleriker. In der Urkunde Kaiser Friedrichs I. von 1186 [Oktober?] [Eußerthal?] werden als Tradenten die Grafen Otto (I.) und Hartmann d. J. von Lobdeburg genannt. In der die Bestätigung abschließenden Urkunde Friedrichs. I. 1186 November 11 Haßloch werden sowohl die ursprünglichen Tradenten von 1170 bzw. der erschließbaren Urkunde von 1150 [September-Dezember] Würzburg, Rapoto, Hermann verschrieben für Hartmann (I.) und Otto (I.) v. Allerheim) genannt, wie auch die später die Übergabe zu Mühlhausen bestätigenden Mitglieder: „der genannte Otto und Hartmann d.J., Sohn des Grafen Hartmann und sein Bruder, der Kleriker Otto“, also die Neffen Ottos.*

*Die Urkunden nach Dobenecker II, Nachdruck 1986. Die Verwendung von Graf von Allerheim für Otto (I.) auch noch 1186 geschieht aufgrund der Benennung in den älteren Urkunden 1150 und 1170. In Allerheim handelte es sich um ein Burggrafenamt, nicht um Besitz. Für die Ausführung zur Familie verweise ich auf Hans Großkopf, Die Herren v. Lobdeburg, 1929 und – mit Verlaub – auf Arndt Müller: Von der Wörnitz an die Saale. Zur frühen Geschichte der Herren von Auhausen bis um das Jahr 1130, in: Historischer Verein für Nördlingen und das Ries. 32. Jahrbuch 2009. Nördlingen 2009, S. 135–175 (hier 144–148).

2. die „Absicherung durch die "Brüder" zu überprüfen: ließ nicht das Kloster Eußerthal seinen Besitz (ab 1150) absichern (und zwar gegenüber den Bauern im sog. Lobdeburger Bifang)?

 

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,4 n. 3026, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1186-11-11_1_0_4_2_4_450_3026
(Abgerufen am 19.04.2024).