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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,2

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Lucius III. beurkundet für Erzbischof (Gerhard) von Ravenna (Ravennati archiepiscopo) das Urteil, das er in dem Streit des Erzbischofs mit den Mönchs- und Nonnenklöstern in Bologna (inter te et monasteria Bononie tam monachorum quam monialium) um die von dem Erzbischof geforderten Prokurationen nach Beratung mit den Kardinälen zugunsten des Erzbischofs gefällt hat, nachdem er den Fall der Anhörung des (Kardinal)bischofs Heinrich von Albano (Henrico Albanensi episcopo) übergeben hatte; in der Folge habe der Abt von S. Procolo (in Bologna) (abbas sancti Proculi) als schriftlich beglaubigter Prokurator aller Klöster, ausgenommen derjenigen von S. Damiano und S. Bartolomeo (in Bologna) (sancti Damiani et sancti Bartholomei exceptis), lange vor ihm (dem Papst) und dessen Brüdern für die Klöster gestritten; da er aber weder Privilegien der Römischen Kirche oder der Kirche von Ravenna (Romane ecclesie vel Ravennatis) vorlegen und auch nicht auf die Gewohnheit habe hinweisen können, der Erzbischof sich jedoch auf auf den unangefochtenen (Brauch) in den Klöstern seiner Kirchenprovinz und die durch Zeugen bewiesene Leistung in den Bologneser Klöstern (in monasteriis Bononiensibus) unter seinen Vorgängern berufen habe, verurteilt er (der Papst) nach Beratung mit den Brüdern auf dessen (des Erzbischofs) Bitten die Klöster zur Leistung der Prokuration gemäß ihrem jeweiligen Vermögen und läßt dies durch die Unterschriften seiner Brüder bekräftigen.

Incipit:
Sopite iudicio sedis apostolice questiones

Überlieferung/Literatur

Überl.: Kopie 12. Jh., Paris, Bibl. nat., Nouv. acquis. 2573 fol. 44 (inseriert in die Urk. Urbans III. von 1186 März 23, JL 15570); Kopie 12. Jh., Ravenna, Arch. arcivescovile, I 4585 (inseriert in die Urk. Innocenz' III. von 1203 April 24, POTTHAST – ); zur Überlieferung als Dekretale vgl. den Kommentar.

AUGUSTINUS, Collectiones S. 398; MITTARELLI/COSTADONI, Annales Camaldulenses 4 App. Sp. 144-146 Nr. 86; SAVIOLI, Annali Bolognesi 2,2 S. 142-143 Nr. 280; Migne, PL 202 Sp. 1377 Nr. 28 (Drucke der Urk. Urbans III.); ZATTONI, Bolle inedite S. 388-391 Nr. 4 (S. 246-248) (Druck der Urk. Innocenz' III.); Comp. 2 lib. 3 tit. 25 c. 2 (ed. Friedberg S. 89); Dekr. Greg. lib. 3 tit. 39 c. 14 (ed. Friedberg Sp. 625-626).

JL 15342 (J 9723); IP V S. 70 Nr. 251.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. auch KEHR, PUU Rom 2 S. 368 = Acta Rom. pont. 2 S. 521, HECKEL, Dekretalensammlungen S. 279 und HOLTZMANN, Kanonistische Ergänzungen zur IP /2/ S. 70-71 (S. 52-53) Nr. 60. – Die Urk. Lucius' III. ist ohne Eschatokoll überliefert; das angenommene Datum folgt der Vermutung der IP, daß das Stück gleichzeitig mit dem entsprechenden Mandat an die Bologneser Klöster von 1185 Januar 3 (Reg. 1397) ausgestellt wurde. Zur verlorenen Kommissorie an den Kardinalbischof vgl. Reg. 1394. Die Namensformen sind nach dem Druck der Urk. Urbans III. wiedergegeben. Zur Sache vgl. BORCHARDT, Archbishop Gerard S. 581. Die Dekretale ist in der Sammlung Walther Holtzmanns als WH 992 (KI 1114) verzeichnet.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,2 n. 1398, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1185-01-03_3_0_4_4_2_232_1398
(Abgerufen am 19.04.2024).