Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,4

Sie sehen den Datensatz 78 von insgesamt 901.

Friedrich hebt im Gefolge von schweren Klagen, die Bischof Roger von Cambrai in seiner und des Hofes Gegenwart gegen die Bürger seiner Bischofsstadt vorgebracht hat, nach Urteil des Hofes und Spruch der Fürsten die Gemeinde der Bürger (communio) als im Widerspruch zu seinen Privilegien und denen seiner Vorgänger stehend auf und restituiert dem Bischof und seiner Kirche die frühere Freiheit und Würde. Er bestätigt dem Bischof und seinen Nachfolgern die Herrschaft über die Stadt samt den Hoheitsrechten, das Kollegiatstift St. Géry (abbatiam etiam sancti Gaugerici), die Grafschaft des gesamten Gebietes von Cambrai, die dortige Kastellanei und weitere Befugnisse (casaturas et hominia, que de feodo episcopi esse consistit) sowie die namentlich angeführten Besitzungen. Er verleiht dem Bischof das Recht, in der Stadt Cambrai Pröpste (prévôts) und Schöffen einzusetzen, denen der Bischof die städtische Gerichtsbarkeit überlassen kann, und bestätigt auf Bitten des Grafen Philipp von Flandern und des Vermandois den Besitz der von diesem dem Bischof unter dem Titel eines Almosens überlassenen Propstei Le Câteau-Cambrésis (preposituram de Nouo Castello). Z.: Erzbischof Philipp von Köln, die Bischöfe Hermann von Münster, Ulrich von Speyer, Balduin von Utrecht und Bertram von Metz, die Äbte Konrad von Fulda, Erlenbald (irrig statt: Florentius) von Inden-Kornelimünster (sancti Cornelii Indensis) und Wibald (irrig statt: Erlenbald) von Stablo, Domdekan Hugo von Cambrai (sancte Marie Cameracensis), die Archidiakone Nikolaus und Galterus von Cambrai, die Herzöge Otto von Bayern, Friedrich von Schwaben und Gottfried von Löwen, Graf Philipp von Flandern, die Pfalzgrafen Konrad bei Rhein und Otto von Wittelsbach, die Grafen Gerard von Looz/Borgloon, Albert von Dagsburg, Simon von Saarbrücken, Heinrich von Diez, Ludwig von Saarwerden und Diepold von Lechsgemünd, Konrad von Boxberg, Hermann (irrig statt: Hartmann) von Büdingen, Werner von Bolanden, die pares der Grafschaft Cambrai Philipp von Rumilly und Goswin von Cantaig sowie die Ministerialen des Bischofs von Cambrai, Mundschenk Egidius und Truchsess Helgot. – Godefridus imp. aule canc. vice Christiani Magontine sedis archiep. et Germanie archicanc.; unter Benützung des D.43 (Reg. 153; VU.) von GG in Zusammenarbeit mit Robert verfasst. Quia labilis est.

Zeugen:
Erzbischof Philipp von Köln, die Bischöfe Hermann von Münster, Ulrich von Speyer, Balduin von Utrecht und Bertram von Metz, die Äbte Konrad von Fulda, Erlenbald (irrig statt: Florentius) von Inden-Kornelimünster (sancti Cornelii Indensis) und Wibald (irrig statt: Erlenbald) von Stablo, Domdekan Hugo von Cambrai (sancte Marie Cameracensis), die Archidiakone Nikolaus und Galterus von Cambrai, die Herzöge Otto von Bayern, Friedrich von Schwaben und Gottfried von Löwen, Graf Philipp von Flandern, die Pfalzgrafen Konrad bei Rhein und Otto von Wittelsbach, die Grafen Gerard von Looz/Borgloon, Albert von Dagsburg, Simon von Saarbrücken, Heinrich von Diez, Ludwig von Saarwerden und Diepold von Lechsgemünd, Konrad von Boxberg, Hermann (irrig statt: Hartmann) von Büdingen, Werner von Bolanden, die pares der Grafschaft Cambrai Philipp von Rumilly und Goswin von Cantaig sowie die Ministerialen des Bischofs von Cambrai, Mundschenk Egidius und Truchsess Helgot
Incipit:
Quia labilis est.
Schreiber:
unter Benützung des D.43 (Reg. 153; VU.) von GG in Zusammenarbeit mit Robert verfasst
Kanzler:
Godefridus imp. aule canc. vice Christiani Magontine sedis archiep. et Germanie archicanc.

Überlieferung/Literatur

Kop.: Abschrift vom Ende des 12. Jh. im Chartular des Bistums Cambrai, Ms. lat. 10.968 f. 86, Nationalbibliothek Paris (B); Abschrift des 15. Jh. im Chartular 4 G 844 f. 1, Departementalarchiv Lille (C). Drucke: Böhmer, Acta imp., 133 no 141; MG.DF.I.825. Regg.: Wauters, Table chronol. 2, 614; Diestelkamp – Rotter, Urkundenregesten 1, 365 no 464; Stumpf 4339.

Kommentar

Die Irrtümer in der Zeugenliste gehen auf das verlorene Original zurück, da auch in dem jedenfalls von demselben Schreiber mundierten D.826 (Reg. 2658) irrig Wibald als Abt von Stablo genannt wird. – Die Gesta epp. Camerac., MG. SS VII, 509 f., und auch Ex Gestis episcoporum Cameracensium abbreviatis, Versio Gallica continuata, MG. SS XIV, 251 (berichtet zu 1181 von der Vorladung der Bürger von Cambrai vor den kaiserlichen Hof) berichten ausführlich über diese Angelegenheit, vgl. dazu Opll, Stadt und Reich, 60 f., sowie Schwind, Städte, in: Friedrich Barbarossa (VuF 40, 1992) 476 ff. – Zur Rückerwerbung der vom Grafen von Flandern usurpierten Güter des Bistums vgl. gleichfalls Ex Gestis episcoporum Cameracensium abbreviatis, Versio Gallica continuata, MG. SS XIV, 251. – Zur Anreise des in diesem D. unter den Zeugen genannten Herzogs Otto von Bayern nach Mainz vgl. auch Noichl, Cod. Falkensteinensis (Qu. u. Erörterungen zur Bayer. Gesch. N.F. 29, 1978) no 157, 159 und 160, bes. 138 no 159 mit dem Hinweis: eunte duce ad cesarem.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,4 n. 2657, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1182-05-21_1_0_4_2_4_78_2657
(Abgerufen am 20.04.2024).