Regesta Imperii - Online Quellen zur Reichsgeschichte

Friedrich I. - RI IV,2,4 n. 2654

1182 (nach Mai 6 oder 12)

URI Merken

Friedrich verlangt von König Knut von Dänemark, der seinem Vater Waldemar auf dem Thron nachgefolgt ist, die Lehnshuldigung (Saxo: in mehreren Legationen; Knytlingasaga: durch Legaten). Er entsendet dann sogar Graf Siegfried (von Orlamünde), der im Vorjahr die Schwester Knuts (Sophia) geheiratet hat (siehe oben Reg. 2614), doch verweigert Knut (Arnold von Lübeck: wegen des kaiserlichen Vorgehens gegen Heinrich den Löwen; Saxo: aus Selbstsicherheit bzw. auch Ärger über die Belehnungen Bogislavs von Pommern und Niklots von Werle, siehe dazu oben Reg. 2614) die Lehnshuldigung.

Überlieferung/Literatur

Arnoldi Chron. Slavorum l. III cap. 2, 144; Saxo Grammaticus l. XVI cap. III/1–4, ed. Olrik – Ræder (1931) 539 f. (erwähnt auch ein angebliches Drohschreiben des Kaisers an König Knut); Ex Historia regum Danorum dicta Knytlingasaga, MG. SS XXIX, 319.

Kommentar

Vgl. Giesebrecht – Simson, Kaiserzeit VI, 40 ff., Engels, Dänemark, in: Friedrich Barbarossa (VuF 40, 1992) 383, Hauser, Staufische Lehnspolitik, 225 (Datierung nach dem Tod Waldermars von Dänemark), und Weller, Heiratspolitik, 133; die Ereignisse dürften sich über einen längeren Zeitpunkt hingezogen haben (Hauser, ebda., datiert die Entsendung des Orlamünders zu Anfang 1184, vgl. dazu auch unten Reg. 2761). Gleiches dürfte auch für die Umsetzung des 1181 erfolgten Eheversprechens (oben Regg. 2614 und 2618) des Kaisersohnes Herzog Friedrichs von Schwaben mit einer Schwester König Knuts gelten, siehe dazu unten Reg. 2746. – Ob man angesichts der tendenziösen Berichterstattung Saxos (a.a.O., l. XVI cap. III/5, 540) tatsächlich davon ausgehen darf, dass der Kaiser in der Folge Herzog Bogislav von Pommern crebris muneribus amplissimisque promissionibus zum militärischen Vorgehen gegen Dänemark aufgestachelt hat, muss offen bleiben.