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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,4,4,1

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Lucius III. beauftragt Erzbischof W(ilhelm) von Reims, Kardinal von S. Sabina, dessen Suffragane sowie die Äbte, Archidiakone, Pröpste und Priester in den Diözesen (W. Remensi archiepiscopo, sancte Sabine cardinali, et suffraganeis eius et ... abbatibus, archidiaconis, prepositis, presbiteris in eorum episcopatibus constitutis), gegen jene vorzugehen, die trotz der den Brüdern von Clairmarais (fratribus de Claromarisco) und allen Zisterzen gewährten Zehntbefreiung des Eigenbetriebs von ihnen Zehnte fordern, indem sie unter falscher Auslegung behaupten, unter de laboribus sei de novalibus zu verstehen, obgleich die bekanntermaßen rechtmäßige Interpretation sich auf das mit eigener Hand bewirtschaftete kultivierte Land wie auf das der Kultur erst zugeführte Land beziehe; trägt ihnen auf, dafür zu sorgen, daß niemand von den Brüdern von Claimarais (fratribus Clarom.) oder anderen Zisterziensern von den in Eigenbau bewirtschafteten Neubrüchen und anderen Ländereien sowie vom Tierfutter Zehnte fordert, denn wenn er de novalibus gemeint hätte, würde er statt de laboribus de novalibus geschrieben haben, und befiehlt ihnen im Falle des Zuwiderhandelns, unter Ausschluß der Appellation Laien mit der Exkommunikation, Geistliche mit der Suspension zu bestrafen und bei Gewaltanwendung die feierliche Exkommunikation zu verkünden, bis die Täter sich mit Briefen ihres Diözesanbischofs dem Papst präsentieren.

Originaldatierung:
Dat. Lat. 16 kal. apr.
Incipit:
Audivimus et audientes admirati sumus

Überlieferung/Literatur

Überl.: Kopie 13. Jh., Amiens, Arch. dép. Somme, 30 H 2 p. 8 Nr. 15 (Cartulaire de l'abbaye de Valloires, Stein, Bibliographie Nr. 4020). Druck: Ramackers, PUU Frankreich 4 S. 409 Nr. 256 (Teildruck). Reg.: JL 14616; Nouv. Wauters Nr. 2403.

Kommentar

Zur Überlieferung vgl. auch Ramackers, PUU Frankreich 4 S. 16. Weil Orts- und Tagesangabe nicht zusammenpassen, emendierte Ramackers die Ortsangabe der Handschrift zu Velletri, wo für den 17. März der Aufenthalt der Kurie gut bezeugt ist. Außerdem verwies er auf die Nachricht in den Gesta regis Henrici secundi, nach der Lucius bereits am 13. März in Velletri gewesen sein soll, vgl. Reg. 183; sie wird allerdings durch kein anderes Zeugnis gestützt, da Urkk., die mit Sicherheit zwischen dem 12. und 16. März 1182 ausgestellt wurden, bisher nicht bekannt sind. Als Ausstellungsort ist also im Gegensatz zur kopialen Überlieferung Velletri anzunehmen. – Zu Erzbischof Wilhelm vgl. Desportes, Reims 1 S. 151 ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,4,4,1 n. 188, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1182-03-17_5_0_4_4_1_188_188
(Abgerufen am 29.03.2024).