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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,3

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Friedrich bestätigt den zwischen dem Marienstift zu Aachen und dem Kloster Hautmont geschlossenen Vertrag, nach dem dieses die Nutznießung der stiftischen Besitzungen zu Grand-Reng und Givry (Chiweneis) unter der Bedingung erhält, daß es dem Stift jährlich zu Pfingsten bzw. spätestens 40 Tage danach zehn Mark Kölner Münze zu zwölf Denaren pro Mark zu bezahlen hat und jeder neu gewählte Abt binnen Jahr und Tag im Marienstift zu erscheinen hat und diesen Vertrag erneuern muß, andernfalls die Vereinbarung hinfällig ist. Z.: Bischof Rudolf von Lüttich, die Äbte Erlebold von Stablo und Florentius von Inden (Kornelimünster), Wortwin, Protonotar des kaiserlichen Hofes, Graf Heinrich von Diez, Albert von Grumbach, Werner von Bolanden, Konstantin von Berg und Kuno von Münzenberg. — Ego quoque Godefridus canc. vice Christiani Moguntini archiep. et archicanc. ; verfaßt und mundiert von UB; S.P. (des Marienstiftes, grünes Wachs) und SP.2. (rotes Wachs). Ecclesiarum iura privilegiorum .

Originaldatierung:
(pridie kal. aprilis, Aquisgrani)
Zeugen:
Bischof Rudolf von Lüttich, die Äbte Erlebold von Stablo und Florentius von Inden (Kornelimünster), Wortwin, Protonotar des kaiserlichen Hofes, Graf Heinrich von Diez, Albert von Grumbach, Werner von Bolanden, Konstantin von Berg und Kuno von Münzenberg
Incipit:
Ecclesiarum iura privilegiorum
Schreiber:
verfaßt und mundiert von UB
Kanzler:
Ego quoque Godefridus canc. vice Christiani Moguntini archiep. et archicanc.

Überlieferung/Literatur

Orig.: für das Aachener Marienstift, Hauptstaatsarchiv Düsseldorf (A). Kop.: Abschrift des verlorenen Originals für Hautmont im Cartular von Hautmont von ca. 1260, Nouv.acquis.lat. 1386 f. 42, Nationalbibliothek Paris (B1); Abschrift desselben von 1773, Coll. Moreau 79 f. 1, ebenda (D1). Drucke: Meuthen, Aachener Urkunden 206 no 35; MG.DF.I.615. Faks.: Koch, Reichskanzlei Teilfaks. im Einlageblatt. Regg.: Wauters, Table chronol. 2, 544 und 7, 310; Diestelkamp — Rotter, Urkundenregesten 1, 327 no 417; Stumpf 4157.

Kommentar

Den Nachweis des verlorenen zweiten Originals für Hautmont, das nach den Angaben in D1 f. 2 ein kaiserliches Siegel in grünem (!) und das stiftische Siegel in rotem (!) Wachs trug, hat Meuthen, a.a.O. erbracht. Der Gebrauch des an A hängenden Abdruckes des Siegelstempels des Aachener Marienstiftes ist erst ab 1197 zu erweisen, so daß hier wohl mit nachträglicher Besiegelung zu rechnen ist, die letztlich auch dem Wortlaut der Corroboratio (sigillo nostro cum appositione sigilli Aquensis ęcclesie) Genüge tat. Meuthen, a.a.O., 207 f. hat auch die Bestätigungen des Rechtsgeschäftes, das spätestens 1172 abgeschlossen worden war, von seiten Erzbischof Heinrichs von Reims, Papst Alexanders III. (Jaffé-L. 12.569) und des Erwählten Peter von Cambrai zusammengestellt. — Zur Identifizierung von Chiweneis vgl. Meuthen, a.a.O., 170 f., sowie Nolden, Besitzungen und Einkünfte, Zs.d.Aachener Geschichtsvereins 86/87 (1979/80) 112 ff. — Der unter den Zeugen genannte Konstantin von Berg gehörte nicht dem rheinischen Grafenhaus Berg an, sondern nannte sich nach ('s-Heeren-)Berg unweit Emmerich in den Niederlanden, vgl. dazu Schieffer, Rheinische Zeugen, in: Geschichtliche Landeskunde der Rheinlande. Regionale Befunde und raumübergreifende Perspektiven. Georg Droege zum Gedenken (1994), 108.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,3 n. 2066, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1174-03-31_1_0_4_2_3_293_2066
(Abgerufen am 25.04.2024).