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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,2

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Friedrich eilt auf die Nachricht von der Belagerung einer auf seiner Seite stehenden Burg durch König (Wilhelm II.) von Sizilien unter Zurücklassung aller Fußtruppen und seiner Gemahlin (Beatrix) nur mit den berittenen Truppen in Eilmärschen zum Ort des Geschehens und kann einige der flüchtenden Berittenen des Königs bei einem Flußübergang gefangennnehmen. In der Folge befestigt er die befreite Burg, nimmt nach Belagerung eine weitere Burg ein, die er an ihren früheren Besitzer, Graf Robert von Bassavilla, zurückstellt, und kehrt frohgemut ins Lager zurück.

Überlieferung/Literatur

Cont. Anonymi (Morena), ed. Güterbock, MG. SS rer. Germ. N. S. VII, 199 f., Chron. Fuldensis, ed. Heinemeyer, AfD Beiheft 1 (1976) 74, Chron. Magni presb. Reichersperg., MG. SS XVII, 489 (mit der irrigen Angabe, Friedrich habe erst hier vom Sieg seiner Truppen über die Römer, vgl. Reg. 1664, erfahren), Gottfried von Viterbo, Gesta Frid., MG. SS XXII, 321 V. 599, 623, Romuald von Salerno, ed. Garufi, Rer. Ital. SS N. Ed. VII/1, 255.

Kommentar

Die Namen der befreiten und der eroberten Burg sind leider nicht überliefert. - Georg Waitz (Heraugeber der Werke Gottfrieds von Viterbo) irrt mit seinen Bemerkungen (MG. SS XXII, 321 Anmm. 27 und 31), Friedrich sei damals nicht bis nach Apulien vorgedrungen.

Nachträge

Nachträge (2)

Nachtrag von Alberto Cotza, eingereicht am 20.05.2014.

Zur apulischen Burg: Es kann sein, dass es sich um "San Germano di Puglia" handelt, wie es sich in der vulgarischen Fassung der Annales Pisani von Bernardo Maragone liest (Annales Pisani, ed. Lupo Gentile, p. 42, kritischer Apparat, Z. 19): "[...] di quinde con trionpho partendosi ando fino appresso à San Germano in Puglia et di quinde victoriosamente ritornorno alla città di Perugia [...]".

Nachtrag von Ferdinand Opll, eingereicht am 20.12.2016.

Alberto Cotza weist in einem Nachtrag vom 20.5.2014 zur online-Ausgabe der Regesta Imperii irrtümlich darauf hin, dass es sich bei der vom Kaiser befreiten und befestigten apulischen Burg nach den Angaben in der volkssprachlichen Überlieferung Pisaner Annalen aus dem 17. Jh. (Ann. Pisani, ed. Gentile, Rer. Ital. SS N. Ed. VI/2, 42 unten, Zeile 19) vielleicht um San Germano di Puglia handelt. Tatsächlich lautet die gesamte Textpassage anschließend an den Bericht über die vor Ancona geschlossene concordia zwischen dem Kaiser und den Pisanern (siehe Reg. 1666) in den Ann. Pisani, ebd., Zeile 17‒19: Della qual concordia li Pisani gran gratia dello Impera. et dalli Anconitani gran laude et buona fame ricevenno, i quinde con trionpho partendosi ando fino appresso à San Germano in Puglia, et di quinde victoriosamente ritornono alla città di Perugia, la quale havendo trovato ribelle a dedizione la ritornò et di quinde venne a Roma … - Nicht der Kaiser, sondern die Pisaner waren nach San Germano di Puglia vorgestoßen, und so interpretiert es auch der Herausgeber der Annalen, Gentile, im Register zu seinem Werk (Ann. Pisani, ebd., 172). Hinzuweisen ist schließlich auch darauf, dass der einzige als San Germano bezeichnete Ort im süditalienischen Bereich des Königreichs Sizilien das heutige Piedimonte San Germano bei Montecassino (ital. Prov. Frosinone) ist, und der Kaiser, der seinen Vorstoß über die Reichsgrenze im Bereich des Flusses Tronto machte (siehe Reg. 1671), damals keinesfalls den gesamten Apennin in Richtung Westen überquert hat.

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,2 n. 1670, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1167-06-00_4_0_4_2_2_1115_1670
(Abgerufen am 25.04.2024).