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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,2,1

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Friedrich hält einen von zahlreichen Fürsten besuchten Hoftag .Friedrich zeichnet Herzog Vladislav von Böhmen wegen seiner Verdienste auf dem Polenfeldzug und seiner Zusage der Unterstützung im Kampf gegen Mailand mit dem königlichen Diadem aus und erhebt ihn damit zum König. Friedrich verschiebt die Entscheidung über die ungarischen Streitigkeiten zwischen König Geisa (II.) und dessen Bruder Stephan, der um sein Leben bangend zum Kaiser geflohen war (vgl. Reg. 471), während sein königlicher Bruder ihn durch seine Gesandten, den Bischof (von Raab), Gervasius von Eisenburg und Graf Heidenreich, umstürzlerischer Umtriebe bezichtigt; auf Bitten Stephans schickt er diesen über Venedig nach Griechenland und entläßt die Gesandten Geisas reich beschenkt. Friedrich versöhnt seine Oheime, Bischof Otto von Freising und Herzog Heinrich von Österreich, die wegen des Versuchs des Herzogs, sich bischöfliche Güter gewaltsam anzueignen, in Streit geraten waren.

Empfänger:
Hoftag

Überlieferung/Literatur

Zum HT und zu seinem Termin vgl. Rahewini Gesta Frid. l. III cap. 13, ed. Waitz-Simson, MG. SS rer. Germ. in us. schol. 181 und Vinzenz von Prag, MG. SS XVII, 667 f. Zur Erhebung Vladislavs zum König vgl. Rahewini Gesta Frid. l. III cap. 14 (183) und Vinzenz von Prag 667 f.: 3. Idus Ianuarii; vgl. weiters Ann. Gradic. et Opatowic., MG. SS XVII, 653 : imperator ... regale decus id est diadema ad id ipsum episcopo Daniele speciali ministerio suffragante, innumerabilium principum choris astantibus capiti eius superposuit,..., Ann. Herbipol., MG. SS XVI, 9 (zu 1156), Ann. Prag., MG. SS III, 120, Ann. Seldental., ed. Böhmer, Font. rer. Germ. 3, 526 (zu 1156), Ann. Seligenstad., MG. SS XVII, 32 (zu 1156), Burchard von Ursberg, ed. Holder-Egger - Simson, MG. SS rer. Germ. in us. schol. 26, Can. Prag. Cont. Cosmae II, MG. SS IX, 164 (zu 1159), Carmen de gestis V. 1789 ff., ed. Schmale-Ott, MG. SS rer. Germ. in us. schol. 59, Chron. Montis Sereni, MG. SS XXIII, 151, Cont. Mellic., MG. SS IX, 504 (zu 1156), Mon. Sazav. Cont. Cosmae, MG. SS IX, 160 f.: imperator ... iussit proferri coronam auream gemmis, preciosis lapidibus mire adornatam, qua videlicet ipse imperator in summis festivitatibus uti ferebatur. Vgl. dazu vor allem das auch bei Rahewin erwähnte, am 18. Januar ausgestellte Diplom für Vladislav von Böhmen (Reg. 518). Zur ungarischen Gesandtschaft vgl. Rahewini Gesta Frid. l. III cap. 13 (181 ff.). Zur Versöhnung der beiden babenbergischen Brüder vgl. Rahewini Gesta Frid. l. III cap. 14 (183); jetzt auch Fichtenau-Dienst, UB. zur Gesch. d. Babenberger 4/1, 159 no 809.

Kommentar

Zur Erhebung Vladislavs s. Reg. 398 und die unten bei Reg. 518 angegebene Literatur. - Zur Ungarnfrage Simonsfeld, Jahrbücher 603 f. Zur Identifizierung von Castrum-ferreum (Eisenburg, nicht Eisenstadt) vgl. UB. des Burgenlandes 1, Register. - Zur Versöhnung der Babenberger vgl. ebenfalls Simonsfeld 604 sowie die bei Fichtenau-Dienst, a. a. O. angegebenen weiteren Urkunden sowie die Literatur.

 

Verbesserungen und Zusätze (2011):

Neuerdings widmet Begert, Böhmen, die böhmische Kur und das Reich (Hist. Studien, 475, 2003) 83 ff., der Frage der Erhebung des Böhmenherzogs zum König eingehendere Überlegungen; allerdings bleibt der Versuch, die Datierung durch Vinzenz von Prag zum 11. Januar als Fehler dieses Historiographen zu deuten und nicht nur die Ausstellung des D. 201 (= Reg. 518), sondern auch die durch Vinzenz überlieferte Königserhebung auf den 18. Januar, den Tag der hl. Prisca, zu datieren, angesichts des Fehlens weiterer Hinweise auf eine herausragende Bedeutung dieses Heiligentages zur Zeit Friedrich Barbarossas nur wenig überzeugend.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,2,1 n. 517, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1158-01-11_1_0_4_2_1_519_517
(Abgerufen am 24.04.2024).