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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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Konrad erfährt bei Heiningen, als sein Heer sich Braunschweig nähert, von der Ankunft Herzog (Heinrichs von Sachsen), dem durch ein Täuschungsmanöver die heimliche Durchquerung ihm feindlicher Gebiete gelungen war, in Braunschweig. Daraufhin gibt er seine Pläne auf und kehrt nach Goslar zurück.

Überlieferung/Literatur

Helmold von Bosau, Cron. Slavorum I c. 72, MGH SSrerGerm 32 138 (Instabat autem sacra nativitas domini. Intelligens igitur dux consilium regis in malum et intercisum sibi digressum Suaviae fecit denuntiari omnibus amicis suis, tam liberis quam ministerialibus, ut convenirent ad urbem quandam acturi cum eo diem sollempnem. Fecitque verbum hoc diffamari et personari in auribus vulgi. Assumptisque tribus fidissimis viris vespere quodam mutavit vestem et elapsus de castro nocturnum aggressus est iter et transiens medias hostium insidias quinto demum die apparuit Bruniswich, et amici eius antea merore confecti insperatam resumpsere fiduciam. Castra vero regis approximabant Bruniswich, constituta in loco qui dicitur Heninge. Venit igitur nuntius, qui diceret regi comparuisse ducem Bruniswich, quo certius recognito dissimulabat progredi. Reversusque est Goslariam, et adnullata sunt ea quae fuerant regis molimine suscepta).

Kommentar

Das Scheitern von Konrads Versuch, den Konflikt mit Herzog Heinrich durch dessen Niederwerfung mit Waffengewalt zu beenden, stellte einen Rückschlag für ihn dar, der auch für die Pläne zum Italienzug eine Bedrohung darstellte. Nach Niederkorn, Friedrich von Rothenburg 52ff., versuchte Konrad in den folgenden Wochen, diesem Problem durch die politische Isolierung des Herzogs beizukommen, indem er potentielle Verbündete desselben im Süden des Reichs, namentlich Welf VI., Berthold von Zähringen und Konrad von Dachau, die in diesem Zeitraum in auffälliger Weise und z.T. erstmalig an seinem Hof nachweisbar sind (siehe Regg. 776, 787), für sich zu gewinnen versuchte. Miteinbezogen in die Verhandlungen war dabei die Wahl seines Sohnes, Friedrich (IV.) von Rothenburg, zum Mitkönig; und die den Genannten dann von König Friedrich I. zuteil gewordenen Vergünstigungen könnten auf in diesem Zusammenhang abgegebene Versprechungen Konrads zurückgehen. Da Helmold a.a.O. zufolge Herzog Heinrich nach Konrads Rückzug sich seiner sächsischen Gegner zu erwehren hatte, hatte Konrad im Süden freie Hand.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 771, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1151-12-00_1_0_4_1_2_773_771
(Abgerufen am 20.04.2024).