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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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Konrad wird von Markgraf Albrecht (von Brandenburg) und anderen Fürsten aufgefordert, mit einem Heer nach Sachsen zu ziehen, Braunschweig zu belagern und die Freunde des Herzogs (Heinrichs von Sachsen) zu unterwerfen.

Überlieferung/Literatur

Helmold von Bosau, Cron. Slavorum I c. 72, MGH SSrerGerm 32 137 (Audiens igitur Adelbertus marchio et alii quam plures principum ducem nostrum [Heinrich] minime prosperari et veluti inter hostes conclusum, miserunt ad regem, ut quantocius cum exercitu veniret in Saxoniam obsessurus Brunswich et opressurus amicos eius).

Kommentar

Konrads Entscheidung, den Konflikt mit Herzog Heinrich unter Anwendung militärischer Mittel zu beenden, wird von Boshof, Staufer und Welfen 338f., auf einen unter dem Einfluß Abt Wibalds von Stablo, der einer solchen Lösung in der Auseinandersetzung mit Welf VI. den Vorzug gegeben hatte (siehe Reg. 660), eingetretenen Sinneswandel des Königs zurückgeführt. Allerdings stellte die Entscheidung, den Konflikt durch Krieg zu beenden, eine durchaus traditionelle Reaktion auf die Verweigerung einer gütlichen Einigung durch Verhandlungen oder ein iudicium dar, wie Althoff, Konfliktverhalten 79f., feststellt. Heinrichs Abwesenheit von Sachsen und die angebotene Unterstützung sächsischer Fürsten boten Konrad die Gelegenheit, militärisch zu handeln, die er schwerlich ungenützt lassen konnte. Die von Helmold nicht genannten anderen zum Feldzug gegen den Löwen drängenden sächsischen Fürsten dürften vermutlich weitgehend mit den am 13. November in Altenburg anwesenden Großen (siehe Reg. 765) identisch sein. Als Motiv Markgraf Albrechts ist u.a. an die Konkurrenzsituation zu denken, die zwischen ihm und Herzog Heinrich um den Besitz des 1147 erbenlos verstorbenen Grafen Bernhard von Plötzkau bestand, der dem Askanier 1154 als Ausgleich für das entgangene Winzenburger Erbe zufiel.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 766, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1151-11-00_1_0_4_1_2_768_766
(Abgerufen am 29.03.2024).