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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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Konrad bietet nach dem Scheitern des Versuchs, im Bistumsstreit von Utrecht eine gütliche Einigung herbeizuführen, den Utrechter Anhängern Friedrichs von Berg eine gerichtliche Entscheidung an, die diese aber mit der Begründung ablehnen, sie könnten sich nicht vor einem weltlichen Richter verantworten, da der Fall schon vor den Papst gebracht worden sei. Konrad kann sie wegen des gewährten freien Geleits nicht bestrafen, erhebt aber Anklage gegen sie als Majestätsverbrecher. Die Absicht, zu ihrer Bestrafung gegen Utrecht zu ziehen, kann er nicht verwirklichen, da er wegen der Unbotmäßigkeit einiger Grafen nach Bayern ziehen muß.

Überlieferung/Literatur

Otto von Freising, Gesta Friderici I 68, MGH SSrerGerm 46 97 (Quos rex in causam ponens ad pacemque cum adversariis suis sine litis contestatione revocare volens, cum hoc modo procedere non posset, tandem eis iuris districtionem obtulit. Illi viaticum redeundi postulaverunt, dicentes se, eo quod causa ipsa tamquam aecclesiastica ad aecclesiasticum iudicem, id est ad aures summi pontificis, translata esset, respondere coram cincto iudice non posse. Contra quos, utpote adversus Romanum principem agentes maiestatis reos, quia in continenti propter prestitum commeatum ulcisci non valuit, acerba rex usus conquestione, mox etiam pro huius temeritatis debita vindicta sumenda ad civitatem ipsorum processisset, nisi quod propter quorumdam Noricorum comitum insolentiam in eandem revocabatur provinciam).

Kommentar

Zur Utrechter Angelegenheit siehe Regg. 716f., 721, 723, 725, 736. – Zur Datierung des Hoftags siehe Reg. 723. – Die Unruhen in Bayern gehören vermutlich in den Rahmen der Auseinandersetzungen über den Anspruch Herzog Heinrichs von Sachsen auf das Herzogtum Bayern (siehe Reg. 715), auch wenn die einzigen namentlich bekannten Aufrührer, die Söhne des Pfalzgrafen Otto (IV.) von Wittelsbach, gegen die Konrad im Juni zu Felde zog, vermutlich zuvörderst aus anderen Motiven heraus handelten (siehe Reg. 747).

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 737, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1151-05-14_2_0_4_1_2_739_737
(Abgerufen am 18.04.2024).