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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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Abt Wibald von Stablo (und Corvey) schreibt an Konrad: Zuerst erinnert er diesen an seine, von nicht geringen Belastungen begleitete, geplante Gesandtschaft nach Rom, um die er und der Kanzler (Arnold), wenn dieser zum Aufbruch in der Lage gewesen wäre, zum Nutzen Konrads und des Reiches nach Kräften sich bemüht hätten. Er teilt mit, daß er bei seiner Rückkehr festgestellt habe, daß seine Heimat durch Raub und Brand heimgesucht werde. Er habe vergeblich versucht, sich aus der Fehde zwischen dem Bischof (Heinrich) von Lüttich und Graf Gottfried von Montaigu einerseits und dem mitsamt seinen Mitstreitern vom Bischof gebannten Grafen (Heinrich dem Blinden) von Namur und dem Grafen (Heinrich) von Laroche andererseits herauszuhalten. Letzterer habe jedoch mit seinen und des Bischofs Leuten das für die Versorgung Stablos wichtige Gut Ocquier verwüstet und in Brand gesteckt und konnte nur durch große Zahlungen von der Verwüstung anderer Klostergüter abgehalten werden. Er bittet Konrad um seinen Schutz und daß dieser Bischof Heinrich, ohne dessen Hilfe der Graf all dies nicht wagen würde, wegen der ungerechten Unterdrückung entgegentreten und für die Erhaltung der noch unbehelligten Güter sorgen möge. Sollte der Bischof nicht vor ihm erscheinen, möge Konrad ihm in einem strengen Schreiben befehlen, Graf Gottfried am Vorgehen gegen die Leute des Klosters zu hindern. Über die Probleme der ihn zurückrufenden Leute aus Corvey werde er dem König berichten, sobald er zu ihm komme, was er, wenn möglich, zu Lichtmeß (2. Februar) zu tun beabsichtige (Nam domnus Leodicensis episcopus et comes Namucensis et comes de Rupe et comes G[odefridus] de Acuto Monte dissentientes bonum pacis de finibus nostris exturbaverunt. … comes G[odefridus] de Monte Acuto sua et domni episcopi militia villam nostram Okeriis devastavit et succendit … decet regiam maiestatem vestram, nos … defensare et innocenter afflictis manum misericordiae porrigere. Proinde dignitatis vestrae magnitudinem … humiliter deposcimus, ut, si domnus episcopus ad vestrae maiestatis presentiam venerit, de nostra a suis et nostrorum iniusta oppressione … eum conveniatis, et nostra, quae adhuc … intacta supersunt, quae idem G[odefridus] eius auxilio demoliri festinat, accepta ab eo dextra, sicut sunt, conservari faciatis. Si autem eum non venire contigerit, super hoc ei severius scribendo vestra precipiat mansuetudo et, ut eundem G[oefridum] comitem á nostrorum depopulatione tam per vestra scripta quam sua auctoritate coherceat, imperetis..… Deliberavimus autem, si quolibet modo his curis et laboribus nos subducere possumus, ut in purificatione sanctae Mariae ad vos, ubicunque locorum vos esse scierimus, perveniamus).

Überlieferung/Literatur

Brief Wibalds von Stablo an Konrad, Epp. Wibaldi Nr. 300 = MGH Nr. 275; Halkin – Roland 1 Nr. 223; UB Altluxemburg 1 Nr. 446. Reg.: Diestelkamp – Rotter 1 Nr. 291 (mit der Datierung zu Anfang Dezember 1150). Datierung hier nach Stephan-Kühn, Wibald 412.

Kommentar

Zum Konflikt Bischof Heinrichs von Lüttich mit dem Grafen von Laroche und dem mit diesem verbündeten Grafen von Namur, der durch die Parteinahme des Bischofs zugunsten des mit ihnen verfeindeten Grafen von Montaigu entstanden war und der sich im Februar 1151 mit der Niederlage Graf Heinrichs von Namur bei Andenne entschied, vgl. Rousseau, Henri l´Aveugle 36f.; Schoppmann, Limbourg 77f.; Gaier, Grandes batailles 49–54; W. Reichert, Landesherrschaft 15; sowie mit Hauptaugenmerk auf die Stablo dadurch entstandenen Probleme Stephan-Kühn, Wibald 236–239, und Jakobi, Wibald von Stablo 151f. – In einem Brief des Dekans von Stablo Robert an Wibald, Epp. Wibaldi Nr. 301 = MGH Nr. 276, ist auch von Gerüchten die Rede, denen zufolge Bischof Heinrich von Lüttich beabsichtigte, den geplanten Hoftag in Worms zu besuchen (siehe Reg. 709), um Konrad gegen Zahlung von 1000 Mark zum Vorgehen gegen Graf (Heinrich) von Namur zu bewegen.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 702, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1150-11-00_1_0_4_1_2_704_702
(Abgerufen am 25.04.2024).