Regestendatenbank - 201.916 Regesten im Volltext

RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

Sie sehen den Datensatz 686 von insgesamt 793.

Kardinaldiakon Guido von S. Maria in Porticu teilt Abt Wibald von Stablo mit, daß die von ihm erwähnten Briefe bestimmter Kleriker an Konrad (nämlich die Briefe Bernhards von Clairvaux und Kardinal Dietwins Regg. 659 und 669) nicht auf den Wunsch oder mit Wissen des Papstes verfasst wurden. Da dieser Mensch (König Roger II. von Sizilien) die schuldige Ehrfurcht erst erweisen werde, wenn er Konrad in Italien wisse, werde die Römische Kirche erst nach des Königs Ankunft mit Hilfe von an ihn gerichteten stürmischen Bitten, bzw. mit an jenen gerichteten Drohungen angemessen und ehrenvoll mit gutem Ergebnis vermitteln können (Illud vero, quod a domno C[onrado] serenissimo rege per quasdam religiosas personas perquisitum fuisse significastis, sciatis, de voluntate domni papae vel conscientia nullatenus processisse; presertim cum sciamus, hominem illum … nichil honorificentiae regii culminis exhibiturum, nisi regium adventum in Tuscia vel in Romania iam certo certius presentiret. Nec Romanae aecclesiae expediret, ut, ea exclusa, tales personae super tanto negocio convenirent. Set si ad partes Italiae regium culmen divina providentia traxerit, tunc sancta Romana aecclesia commode et honeste se interponere poterit; et domino nostro regi C[onrado] preces et quasi violentiam inferendo, illum vero minis et terroribus conveniendo, quicquid pium, quicquid sanctum, quicquid regiae magnificentiae dignissimum fuerit, sine ulla dubitatione poterit terminari).

Überlieferung/Literatur

Brief des Kardinaldiakons Guido von S. Maria in Porticu an Wibald von Stablo, Epp. Wibaldi Nr. 273 = MGH Nr. 253.

Kommentar

Das Schreiben stellt Guidos Antwort auf Wibalds Schreiben, Epp. Wibaldi Nr. 252 = MGH Nr. 223 (vgl. dazu Reg. 659) dar, in dem Wibald seine und Konrads Ablehnung der Annäherungsversuche Rogers sehr deutlich ausgedrückt hatte. Die in zum Teil deutlich abschätzigem Ton gehaltene Desavouierung der antibyzantinischen Kreuzzugspläne und König Rogers II. manifestiert die definitive Abkehr der Kurie von diesem ohnedies recht halbherzig unterstützten Projekt, vgl. Gleber, Papst Eugen III. 129ff. Zu überlegen ist, ob der Brief nicht erst nach dem Treffen des Papstes mit Roger in Ceprano (Juli 1150) verfaßt wurde.

Nachträge

Nachtrag einreichen
Einreichen
Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 683, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1150-06-00_3_0_4_1_2_685_683
(Abgerufen am 19.04.2024).