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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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Abt Wibald von Stablo (und Corvey) teilt Konrad mit, daß er auftragsgemäß auf einen Brief und Boten Konrads gewartet hat, jedoch vergeblich. Zumindest der vom Hof kommende Johannes (von Fredelsloh) hat ihm zu seiner Freude von Konrads Genesung berichtet (Set reddiens ad nos á vestra curia frater Iohannes dolorem nostrum plurimum abstersit et animam nostram valde exhilaravit, ex eo videlicet, quod vos de infirmitate vestra recte convaluisse nunciavit). Da dieser aber nichts Konkretes über seine (Wibalds) Angelegenheiten zu berichten hatte und die Lage der Corveyer Kirche sehr schwierig ist, hat er sich, als er von einer geplanten Besprechung Konrads mit den sächsischen Fürsten am 10. Dezember zu Bamberg (Et quoniam intelleximus, vos 15 diebus ante natale Domini velle apud Bavenberch cum principibus Saxoniae colloquium habere …) erfuhr, entschlossen, Konrad die Bitte um Hilfe zu übermitteln. Konrad könne eher einen größeren Teil der ihm von Corvey geschuldeten Gelder erhalten, wenn er es bei der Rückgewinnung von Kemnader Besitz unterstütze, der wie herrenloses Gut durch Vögte gewaltsam besetzt ist (Nec enim minorem rationem cum Corbeiensibus de pecunia habere poteritis, postquam nobis auxilii et protectionis dexteram porrexeritis, quam modo, cum omnia bona Kaminatensis ecclesiae, tanquam domino vacua, ab advocatis sunt invasa). Schließlich ersucht er Konrad, ihm, Wibald, in sächsischen Angelegenheiten keine Aufwendungen und Kosten aufzubürden.

Überlieferung/Literatur

Brief Wibalds von Stablo an Konrad, Epp. Wibaldi Nr. 205 = MGH Nr. 187. Reg.: Diestelkamp – Rotter 1 Nr. 276.

Kommentar

Zur Datierung vgl. gegen Jaffé Zatschek, Wibald von Stablo 378, und Stephan-Kühn, Wibald 339 Anm. 3. – Wibalds in diesem Schreiben zwischen den Zeilen anklingende Enttäuschung über den geringen Stellenwert, der ihm und seinen Angelegenheiten bei Hof eingeräumt wurde, geht aus seinem gleichzeitig an den Notar Heinrich gerichteten Brief, Epp. Wibaldi Nr. 206 = MGH Nr. 188, sehr deutlich hervor: Neben dem Ausbleiben von Antworten auf seine Boten und Briefe beklagte Wibald hier vehement die Zurücksetzung gegenüber angeblich weniger treuen und verdienstvollen Personen. Er bat Heinrich, für eine positive Erledigung seiner Anliegen zu sorgen und den König zur Ausstellung von Briefen, in denen dieser für Wibald eintritt, an Herzog Heinrich von Sachsen, Bischof Heinrich von Minden und Graf Hermann von Winzenburg zu veranlassen, und klagte, daß Konrad die Begleichung der gesamten von Corvey geschuldeten Summe fordere, obwohl das Kloster das Geschenkte (Kemnade und Fischbeck) zum Teil nie erhalten, zum Teil schon wieder verloren habe.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 630, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1149-11-00_1_0_4_1_2_632_630
(Abgerufen am 24.04.2024).