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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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Konrad dankt Papst Eugen III. für die nach seiner Rückkehr von seiner Heerfahrt nach Jerusalem (post reditum nostrum á Hierosolimitana expeditione) bekundete freundliche Anteilnahme an seinen und des Reichs Angelegenheiten, drückt sein Bedauern über die gegen Eugens Person und die römische Kirche, zu deren Beschützer er, der König, von Gott bestellt sei (cuius nos á deo defensores ordinati sumus), gerichteten Machenschaften aus, und kündigt die baldige Entsendung einer Gesandtschaft an, die ihm mit einem Schreiben und mündlich seinen Vorschlag unterbreiten wird (… legatos dirigamus, qui et litteris nostris et viva voce sua de omni nostro proposito vestram debeant sanctitatem certificare). Er ersucht Eugen, den suspendierten Kölner Erzbischof Arnold (I.), der nur seines Alters und seines schlechten Gesundheitszustand wegen bislang nicht vor ihm zu erscheinen in der Lage war und dessen Abwesenheit zu Zwistigkeiten und Problemen auch für König und Reich führen könnte (Nec enim credi oportet, quod de contumacia vobis suam exhibere presentiam recusaverit, sed cum sit et senio et assidua egrotatione confectus, tantum laborem arripere non potuit, presertim cum per absentiam eius non parvi motus et inplacabiles discordię oboriri potuerint, quę et personę nostrę inportunos labores et regno nostro non modicas incommoditates ingerere valerent), wohlwollend aufzunehmen und in seine Würde wieder einzusetzen.

Überlieferung/Literatur

Kop.: Archives de l´État à Liège, Abschrift aus der Mitte des 12. Jahrhunderts in Wibalds Briefbuch (B). Drucke: Epp. Wibaldi Nr. 242 = MGH Nr. 179; MGH DKo.III. 216. Reg.: Germania sacra VII/1 93f. Nr. 277.

Kommentar

Das von Jaffé ins Jahr 1150 gesetzte königliche Schreiben zugunsten Arnolds, dessen Datierung durch Zatschek, Wibald von Stablo 371ff., richtiggestellt wurde, hat Wibald von Stablo, ein den Gegnern Arnolds I., insbesondere dem Kanzler Arnold von Wied und Propst Thiebald von Xanten (siehe Reg. 615), eng verbundener Mann, verfaßt, dem es durch den (Amtsunfähigkeit suggerierenden) Hinweis auf die Gebrechlichkeit des Erzbischofs gelang, die diesem wenig günstige Einstellung des Hofes durchblicken zu lassen. Vgl. Hausmann, Reichskanzlei 209f.; Wolter, Arnold von Wied 38; Jakobi, Wibald von Stablo 136; Meyer-Gebel, Bischofsabsetzungen 197f., sowie Grebe, Erzbischof Arnold 67, demzufolge Konrad sich aus Rücksicht auf den bedeutenden Anhang Arnolds im niederrheinischen Adel zu dem Empfehlungsschreiben für Arnold bereitfinden mußte (ebd. 63). – Schlick, König, Fürsten und Reich 163, verweist auch auf den Aspekt, daß Konrad seinen Anhänger der ersten Stunde wohl auch nicht ganz fallenlassen wollte.

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 625, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1149-10-00_1_0_4_1_2_627_625
(Abgerufen am 28.03.2024).