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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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Konrad tadelt Bischof Heinrich von Minden wegen der Nichtbefolgung seines Mandates (Reg. 605), die durch den Unglücksfall eines jungen Mönches entweihte Kirche in Kemnade zu konsekrieren (… ut Kaminatensem ęcclesiam, quam pollutam iudicasti pro casu et morte pueri monachi in resarciendo tecto laborantis, reconciliare ac purgare non differres), und wegen der ohne seine Zustimmung erfolgten Umwandlung und Vergabe des (Nonnen-) Klosters Fischbeck (Tua etiam prudentia intelligat et iudicet, utrum abbatiam Visbike demutare et aliquibus personis absque nostro iussu attribuere debueris). Er befiehlt ihm, sich deswegen auf dem für Weihnachten nach Aachen ausgeschriebenen Hoftag einzufinden und sich vor ihm und den Fürsten zu verantworten (tibi … mandamus … et precipimus, ut in proxima nativitate domini presentiam tuam apud Aquisgrani nobis exhibeas responsurus nobis iudicio principum de his, quę circa nos et mandata nostra neglexisse visus fueris) und kündigt an, die Kirchweihe nötigenfalls durch andere vornehmen zu lassen, weil eine Person, welche die ihr gewährte Macht mißbraucht, ihr Privileg verliert (… quoniam privilegium meretur amittere, qui concessa abutitur potestate).

Überlieferung/Literatur

Kop.: Archives de l´État à Liège, Abschrift aus der Mitte des 12. Jahrhunderts in Wibalds Briefbuch (B). Drucke: Epp. Wibaldi Nr. 191 = MGH Nr. 166; MGH DKo.III. 212. Reg.: Diestelkamp – Rotter 1 Nr. 269.

Kommentar

Vgl. den Kommentar zu Reg. 605. Entschieden wurde die Angelegenheit der Kirchweihe nach einer Appellation Wibalds (im Frühjahr 1150) durch Papst Eugen III., der den Kontrahenten im Juni 1150 mitteilte, daß eine neuerliche Weihe nicht nötig sei, da beim Todessturz des Schülers kein Blut geflossen sei (JL 9400 = Epp. Wibaldi Nr. 269 = MGH Nr. 247 an Wibald und JL 9401 = Epp. Wibaldi Nr. 270 = MGH Nr. 248 an Bischof Heinrich). – Bei der Übernahme Fischbecks scheint Wibald, wie aus einem im Oktober oder November an Johannes von Fredelsloh gerichteten Schreiben (Epp. Wibaldi Nr. 200 = MGH Nr. 183) hervorgeht, angesichts der vielfältigen Widerstände und der Erschöpfung der Corveyer Geldmittel schon bald die Hoffnung auf Durchsetzung seiner Ansprüche aufgegeben zu haben, vgl. Stephan-Kühn, Wibald 125; Jakobi, Wibald von Stablo 137, und Rabe, Fischbeck und Kemnade 236f.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 614, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1149-08-15_2_0_4_1_2_616_614
(Abgerufen am 25.04.2024).