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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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König Heinrich (VI.) wird von etlichen Ratgebern beeinflußt, in einigen Angelegenheiten, namentlich jener der Abtwahl in Fulda, nicht den Wünschen Papst Eugens III. nachzukommen. Die gegen diese Haltung gerichteten Bemühungen Abt Wibalds von Stablo und Corvey bleiben zunächst erfolglos, später erreicht er aber, daß Heinrich dem Papst und dessen Weisungen gehorcht.

Überlieferung/Literatur

Brief Wibalds von Stablo an Heinrich (VI.) Reg. 556; Brief Wibalds an Papst Eugen III. von 1148 nach September 8 (?), Epp. Wibaldi Nr. 89 = MGH Nr. 111 (… hi, a quibus puer rex regi debuit, huic causae obstiterunt, summopere laborantes, ut aliquid in Fuldensi aecclesia fieret, quod vestram auctoritatem aliquatenus offenderet. Nos autem longe positi eramus, et quandoque presentes pluribus et maioribus nostris reniti non valebamus); Brief Wibalds an Hadwid, die Schwester des Kanzlers Arnold von Wied, von ca. Dezember 1148, Epp. Wibaldi Nr. 96 = MGH Nr. 72 (Siquidem iuniorem dominum nostrum regem quedam non exiles personae ad haec dedita opera impellebant, ut in quibusdam domnum papam offenderet et canonicis decretis contrairet. Quod ne fieret, Dei largissima bonitate et nostro studio preventum est, et in meliorem statum omnia commutata. Nam et filius rex domnum papam et eius decreta vigilanti sollercia honoravit).

Kommentar

Zur Frage der Datierung von Wibalds Brief an Eugen III. vgl. Stephan-Kühn, Wibald 323f., deren Argumentation, daß der Brief erst nach dem Frankfurter Hoftag entstanden sein muß, überzeugender erscheint als die von Jaffé (April 1148) bzw. die von Zatschek, Wibald von Stablo 335f., angeführte (vor 10. September 1148). – Wer die königlichen Ratgeber waren, die Heinrich in der Fuldaer Angelegenheit beeinflußten und die Wibald plures et maiores nennt, ist kaum zu klären. Da Wibald die päpstliche Linie zunächst nicht gegen sie durchzusetzen vermochte, wird man wenigstens den Reichsverweser Erzbischof Heinrich von Mainz unter ihnen vermuten können. Heinrichs Meinungsänderung manifestierte sich in der Fuldaer Angelegenheit in der Weise, daß die Durchführung einer neuen Abtwahl nach der Resignation Ruggers entsprechend päpstlichen Dekreten Anfang November unter der Leitung Wibalds und Heinrichs von Hersfeld ohne Heinrichs Einmischung stattfinden konnte, selbst wenn auch bei dieser Wahl keine befriedigende Lösung erreicht wurde, vgl. zu den Vorgängen in Fulda Jakobi, Auseinandersetzungen 977ff., und zur weiteren Entwicklung Reg. 665. – Ob, und wenn ja, in welchen anderen Angelegenheiten sich Opposition gegen den Papst geregt hatte, ist nicht bekannt.

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 553, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1148-00-00_1_0_4_1_2_555_553
(Abgerufen am 29.03.2024).