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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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Gesandtschaft Bischof Embrichos von Würzburg in Begleitung Fürst Roberts von Capua, der Brüder Berno und Richwin, Graf Rogers von Ariano und Konrads Getreuem Walter nach Konstantinopel. Die Gesandten haben unter anderem den Auftrag, etliche in Konrads Brief an Kaiser Manuel (I. Komnenos) (Reg. 333) nicht enthaltene Belange mündlich vorzutragen (Istis itaque ea, quae in litteris non continentur, industriae tuae referenda commisimus, quorum verbis fidem adhibeas …). Die kluge und geschickte Verhandlungsführung Embrichos ebnet den Weg für die prunkvolle Hochzeit Kaiser Manuels mit Konrads Schwägerin und Adoptivtochter Bertha (von Sulzbach) im Januar 1146.

Überlieferung/Literatur

Brief Konrads an Kaiser Manuel (I. Komnenos) DKo.III. 126 (Reg. 333); Otto von Freising, Gesta Friderici I 24, MGH SSrer- Germ 46 37 (… venerabilem Herbipolensem.episcopum Embriconem, virum prudentem et litteratum, in Greciam misit …).

Kommentar

Bei den Gesandten und Brüdern Berno und Richwin handelt es sich um die Stifter des seit seiner Gründung von Konrad geförderten (siehe Reg. 58) Klosters Ebrach, während der Getreue Walter nicht identifiziert werden kann, vgl. die Vorbemerkung zu DKo.III. 126. Die genannten apulischen Adeligen gehörten vermutlich zu den im Herbst 1139 nach Deutschland ins Exil gegangenen Gegnern Rogers II. (siehe Reg. 161). Bischof Embricho von Würzburg verstarb auf der Rückreise in Aquileja (November 1146), siehe die Zusammenstellung der Quellen zu seinem Tod bei Wendehorst, Bischofsreihe 149f. – Über die inhaltlichen Schwerpunkte der Verhandlungen der Gesandtschaft ist man auf Vermutungen angewiesen. Die Aussage Ottos von Freising, daß Embricho omnia sapienter et sollerter ordinans, nuptias … celebrari … persuasit zeigt, daß Details des Ehevertrages verhandelt wurden, dessen Grundlagen sich durch die kaiserliche Stellung Manuels und die von Konrad vorgenommene Adoption Berthas (siehe Reg. 332) geändert hatten. Zweifelsohne wird man auch das künftige Vorgehen gegen Roger II. als Gesprächsgegenstand anzusehen haben, unabhängig davon, welchen Inhalt man dem von Konrad mit Manuels Gesandtem Nikephoros abgeschlossenen Vertrag zuschreibt (vgl. dazu den Kommentar zu Reg. 332). Stephenson, Byzantium´s Balkan Frontier, vermutet, daß Manuels Bereitschaft zur Ehe mit Bertha durch Konrads Versprechen herbeigeführt wurde, sich nicht an einem Versuch zur Eroberung von Edessa zu beteiligen, sondern Manuel durch Entsendung von Rittern zu helfen, eine Eroberung zu vereiteln.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 334, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1145-04-00_4_0_4_1_2_335_334
(Abgerufen am 18.04.2024).