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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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Konrad bestätigt dem Kloster Einsiedeln (cenobio Heremitarum) auf Bitten von dessen Abt Werner und des Konvents den Besitz der von Eberhard, dessen Gattin Jutta und deren Sohn Heinrich als Seelgerät geschenkten Güter Rümlang und Riet (predia Rûmelanc scilicet et Rîeta). Z.: der päpstliche Legat und Kardinalbischof Dietwin von S. Rufina, Abt Baldemar von Lorsch, Markgraf Hermann (von Baden), die Grafen Albert (von Löwenstein-Calw), Poppo (von Andechs) und Werner von Baden, Ulrich von Lenzburg. – Arnoldus canc. vice Alberti Moguntini archicanc.; verfaßt und geschrieben vom Notar Heribert unter Benutzung des Entwurfs für DKo.III. 49. SI. D. Ęquitas iusticię et.

Originaldatierung:
(XVII kal. decembris, in obsidione castri Wineberch)

Überlieferung/Literatur

Orig.: Stiftsarchiv Einsiedeln (A). Teilabb.: Koch, Schrift 30. Druck: MGH DKo.III. 52. Regg.: Böhmer 2206; Regesten Einsiedeln Nr. 42; Hidber Nr. 1741; Stumpf 3419.

Kommentar

Die Urkunde bezeugt die Anwesenheit des Legaten Dietwin am Hofe Konrads nach vermutlich über zweijähriger Abwesenheit, vgl. Bachmann, Legaten 56 und 59.

Nachträge

Nachträge (2)

Nachtrag von Christian Burkhart, Dossenheim (RNK), eingereicht am 01.09.2014.

Angesichts der räumlichen Nähe von Weinsberg und Lauffen am Neckar (beide im Lkr. Heilbronn, BW) sowie der bei der Belagerung der welfischen Burg im staufischen Feldlager versammelten regionalen und teilweise untereinander verwandten Parteigänger König Konrads III. (z. B. Bischof Siegfried II. von Speyer [aus dem Hause Wolfsölden] (RI IV,1,2 Nr. 195), Markgraf Hermann [III. von Baden], Graf Adalbert [IV. von Calw-Löwenstein]) handelt es sich bei dem Zeugen Poppo comes mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um keinen – auch von Hausmann 1969 (MGH DD Ko III 52 mit S. 713) und Ziegler, König Konrad III. (1138-1152). Hof, Urkunden und Politik, S. 582ff. ohne jede Begründung nur behaupteten – Andechser, sondern um den jungen Poppo IV. von Lauffen (urk. 1139-1176), der für den anwesenden Bischof Burkhard II. von Worms (RI IV,1,2 Nr. 195) u. a. dessen Grafschaft im Lobdengau verwaltete, für den ebenfalls anwesenden Lorscher Abt Baldemar (RI IV,1,2 Nr. 194) die Vogtei über die in dieser Grafschaft gelegenen Lorscher Filialklöster am unteren Neckar ausübte und sich auch 1139, 1144 und 1146 (teilweise mit denselben Zeugen) im Gefolge des Herrschers aufhielt (RI IV,1,2 Nr. 157, 297 u. 390).

Vgl. demnächst: Christian Burkhart, Die Grafen von Lauffen, die Lorscher Filialklöster am unteren Neckar und die ‚Grafschaft Stalbühl‘, in: Christian Burkhart / Jörg Kreutz (Hg.), die Grafen von Lauffen am mittleren und unteren Neckar [Heidelberger Veröffentlichungen zur Landesgeschichte und Landeskunde 18] – in Druckvorbereitung.

Nachtrag von Christian Burkhart, Dossenheim (RNK), eingereicht am 28.08.2016.

Die Originalurkunde zu RI IV,1,2 n. 194 = MGH D K III 52 ist über monasterium.net und klosterarchiv.ch als digitales Faksimile online abrufbar.

Bereits Bernhardi, Konrad III. (1883) S. 187 (hier online) identifiziert die im Nov. / Dez. 1140 während der Belagerung der Burg Weinsberg im Feldlager des Königs anwesenden Hochadligen Graf Poppo (RI IV,1,2 n. 194) und Markgraf Diepold (RI IV,1,2 n. 195) als Poppo v. Lauffen und Diepold v. Vohburg, die sich übrigens auch im Mai 1144 zu Bamberg bei Hofe aufhalten (RI IV,1,2 n. 297).

 

Nach Küss, Diepoldinger (2013) S. 263f. und Weller, Heiratspolitik (2004) S. 790, die sich beide auf die von Waitz (1879) S. 76 (hier Z. 31-34) edierte Ranshofener Notiz berufen, heiratete Poppo IV. um 1144 Diepolds III. aus dessen [frühestens 1128 geschlossener] 2. Ehe mit Kunigunde [verw. v. Groitzsch, geb. v. Beichlingen-Northeim,] stammende Tochter Adelheid.

 

Entgegen beiden Autoren handelt es sich bei den Grafen v. Lauffen (Lkr. Heilbronn) aber nicht um ein schwäbisches, sondern, den von Waitz (1848) S. 192 (hier Z. 4-6) edierten Gesta Treverorum zufolge, um ein fränkisches Adelsgeschlecht.

 

Graf Poppo IV. v. Lauffen ist von 1139 bis 1176 urkundlich nachgewiesen und dürfte vor 1184 verstorben sein. Vgl. Burkhart / Kreutz, Lauffen (2015) S. 325 / Nr. 39 bis S. 329 / Nr. 57.

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 194, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1140-11-15_2_0_4_1_2_195_194
(Abgerufen am 19.04.2024).