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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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Konrad bestätigt dem vor ihm erschienenen Grafen Guido von Biandrate, dem Sohn Graf Alberts, auf dessen Bitten und in Anbetracht von dessen Treue, den Besitz namentlich genannter Güter mit allem Zubehör und verschiedenen Rechten, insbesondere Immunitätsrechte, und den alleinigen Gerichtsstand vor dem König. Außerdem belehnt er ihn in Anwesenheit Bischof Anselms (von Havelberg), Graf Ulrichs (von Lenzburg), des Kanzlers Arnold (von Wied) und des Notars Heinrich mit dem Fodrum in seiner Grafschaft (fodrum per totum comitatum ipsius) und verleiht ihm das gesamte von den Leuten von Castano gemeinschaftlich besessene Regal am Ort selbst sowie an der am Ticino errichteten Mühle, desgleichen jenes zu Lonate (Concedentes … eidem Guidoni comiti … totam regaliam illam regis, quam homines loci de Castano tenent per comunantiam, et nominative illam regaliam, quam homines de predicto loco Castano tenent et ubi habent edificata molendina super ripam fluminis Ticini. [Es folgt die gleiche Wendung über die homines loci de Lonate]). Z.: Bischof Anselm (von Havelberg), Graf Ulrich (von Lenzburg), der Kanzler Arnold (von Wied) und der Notar Heinrich. – Rekogniton fehlt; von einem Italiener verfaßt und geschrieben, vermutlich von der Kanzlei vollzogen und besiegelt, dann aber durch Wegschneiden des unteren Randes ungültig gemacht. SI. D. Si congruum fidelium.

Überlieferung/Literatur

Nicht vollzogenes Orig.: Archivio Biandrate di San Giorgio Canavese (A). Druck: MGH DKo.III. 51. Reg.: Stumpf 3603.

Kommentar

Trotz des Vorhandenseins von drei teilweise von der Hand des Schreibers, teilweise von anderer Hand stammenden, nach der Corroboratio eingetragenen Zusätzen über die Regalien zu Castano und Lonate sowie den Gerichtsstand vor dem König wurde das D von der Kanzlei durch Anbringung des Siegels, wahrscheinlich auch der Signum- und Rekognitionszeile sowie der Datierung vollzogen. Eine eingeschobene vierte, die Verleihung des Fodrums betreffende und den Rechtsinhalt nochmals stark modifizierende Ergänzung veranlaßte dann aber die Kassation durch Wegschneiden des auf dem linken unteren Teil des Pergamentblattes angebrachten Eschatokolls. Eine geplante Neuausfertigung ist unterblieben, das von Graf Guido nach Italien mitgenommene Konzept wurde 1152 Friedrich I. vorgelegt, der eine formgerechte Urkunde ausstellen ließ (DF.I. 36; B-Opll-Mayr 144), siehe im Einzelnen die Vorbemerkungen zu den beiden DD, wo auch die z.T. kontroversielle ältere Literatur genannt wird. – Zu den Beziehungen der Grafen von Biandrate zu den Staufern siehe Tabacco, Federico Barbarossa 65ff., sowie Andenna, Conti di Biandrate 67f. Guido war mit einer Schwester von Konrads Schwager, Graf Wilhelm von Montferrat, verheiratet (Boesch Gajano, Art. Biandrate 267) und zählte zu Konrads Begleitern auf dem zweitem Kreuzzug, vgl. Haberstumpf, Biandrate 207–231.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 191, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1140-10-00_5_0_4_1_2_192_191
(Abgerufen am 24.04.2024).