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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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Konrad belehnt Vladislav (II.), den Sohn Herzog Vladislavs (I.) und Neffen Herzog Sobĕslavs (I.), durch Übergabe einer Fahne mit dem Herzogtum Böhmen (… 16. Kal. Martii dux praedictus [Sobĕslav] est morte praeventus … Cui Wladizlaus successit … Wladizlaus cum suis convenit regem Conradum, levirum suum, in urbe Bamberk, et ibi accepto vexillo a rege rediit ad sua).

Überlieferung/Literatur

Canonici Wissegradensis cont. Cosmae, MGH SS 9 146; Canonici Wissegradensis cont. Cosmae, FRB 2 233.

Kommentar

Die Belehnung des am 17. Februar 1140, drei Tage nach dem Tod Herzog Soběslavs I., in Vyšehrad von den böhmischen Großen zum Herzog ausgerufenen Vladislav II. durch Konrad erfolgte entgegen der von ihm 1138 vollzogenen Belehnung von Sobĕslavs minderjährigem Sohn Vladislav, dessen Nachfolge zudem von zahlreichen böhmischen Großen anerkannt worden war (siehe Reg. 104). Mit der Wahl des älteren Vladislav II. sollte das Wahlrecht der böhmischen Großen gewahrt und sowohl die Durchsetzung einer přemyslidischen Primogeniturfolge als auch das Präjudiz einer Belehnung durch den römisch-deutschen König vor einer Wahl in Böhmen verhindert werden. Die Belehnung Vladislavs erfolgte höchtswahrscheinlich zwischen dem Osterfest, das Konrad in Würzburg feierte, und dem Frankfurter Hoftag (21. April – 3. Mai), siehe Regg. 177 und 179, da sich in diesen Zeitabschnitt am besten ein Aufenthalt Konrads in Bamberg einschieben läßt, vgl. auch Bernhardi, Konrad III. 138–143. Konrads Entscheidung für die Anerkennung Vladislavs II. hing vermutlich auch mit dessen Ehe mit seiner Halbschwester Gertrud zusammen, vgl. zu allem Novotný, České dějiny 1/2 752ff.; Kejř, Böhmen und das Reich 245f.; Žemlička, Čechy v době knížecí 230f.; Bláhová, Velké dějiny 568f.; Weller, Heiratsverhalten 368ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 178, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1140-04-07_2_0_4_1_2_179_178
(Abgerufen am 28.03.2024).