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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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Herzog Heinrich (der Stolze) verläßt heimlich Bayern, nachdem dort fast alle seine Getreuen von ihm abgefallen sind, vertraut seine Sache seinem Bruder Welf (VI.) an und gelangt mit nur wenigen Begleitern nach Sachsen, wo er die Gegner Konrads um sich schart.

Überlieferung/Literatur

Otto von Freising, Chronik VII c. 23, MGH SSrerGerm 45 345 (princeps ante potentissimus … in tantam in brevi humilitatem venit, ut pene omnibus fidelibus et amicis suis in Baioaria a se deficientibus clam inde egressus, IIIIor tantum comitatus sociis, in Saxoniam veniret; Ann. Palidenses, MGH SS 16 80; Ann. Patherbrunnenses 167 (Unde Heinricus dux fratri Welphoni ducatum Baioariae cum provincia committens, valida manu Saxoniam tendit); Annalista Saxo, MGH SS 37 613 (Eo tempore dux Bawarie Heinricus latenter Saxoniam introivit, et obnitentes regi in suum contubernium ascivit); Chron. regia Coloniensis Rec. I und II, MGH SSrerGerm 18 75f.; Hist. Welforum c. 25 48 (Heinricus ergo dux Saxoniam ingressus, cum casum et miserias suas fidelibus et amicis suis exponeret, ad rebellandum eos imperatori et Alberto excitavit); Sächsische Weltchronik Rec. C c. 275 und Rec. AB c. 291, MGH Dt. Chron. 2 211 und 216.

Kommentar

Wie sich aus der jeweiligen Stellung der Nachricht bei Otto von Freising und beim Annalista Saxo ergibt, muß Heinrich nach seiner Absetzung als Herzog von Bayern, aber schon vor dem Quedlinburger Hoftag, in Sachsen eingetroffen sein. Nach der Historia Welforum, die in c. 24 48 fälschlich berichtet, Heinrich sei schon am Tage nach Konrads Abzug von Augsburg nach Sachsen geeilt, folgten Heinrich auch etliche seiner Leute aus Bayern und Schwaben unter dem Vorwand einer Pilgerfahrt. – Ungeachtet der gewiß tendenziösen Darstellung des Falls Heinrichs des Stolzen durch Otto von Freising erscheint dessen Angabe, daß in Bayern sich fast alle von ihm abgewandt hätten, angesichts der bei anderen Gelegenheiten aufgetretenen Opposition fast des ganzen Adels gegen den Herzog nicht unglaubwürdig, vgl. Niederkorn, Prozeß 81. Dieser Umstand veranlaßte den Welfen auch, auf Widerstand in Bayern zu verzichten, vgl. Kraus, Geschichte Bayerns 84f.

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. 124, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1139-01-00_1_0_4_1_2_125_124
(Abgerufen am 28.03.2024).