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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,2

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Konrad nimmt nach dem Vorbild seiner Vorgänger, namentlich seines Großvaters Kaiser Heinrichs (IV.) und seines Onkels Kaiser Heinrichs (V.), das von alters her zum Reich gehörende Kloster Farfa (Farfense itaque monasterium in honore beate Mariae matris domini constructum, quod ex antiquo usque ad nostra tempora ad ius et proprietatem imperii pertinere indubitanter constat) in seinen Schutz. Um die Stellung Abt Adenulfs und des Klosters zu festigen (Te nihilominus Adenulfe venerabilis abbas prefati monasterii Farfensis úna cum rebus et possessionibus eiusdem ęcclesię … auctoritatis nostrę beneficio ducimus amplectendum et muniendum, quatenus in diebus nostris et inde in posterum data quiete servis dei ibidem servientibus deo pro animabus parentum nostrorum nostraque salute nec non pro stabilitate regni deum propensius orent), bestätigt er ihnen allen Besitz in omnibus imperii nostri partibus und auch namentlich genannte Güter, ‹insbesondere das von seinem Großvater Heinrich (IV.) zurückgegebene Kastell Trebula, und gewährt das Recht, von jedermann Schenkungen anzunehmen. Schließlich erlaubt er (concedimus atque imperiali auctoritate iubemus) die Verlegung des Klosters auf den Monte Acuziano (in vicino monte Mutellę)›. Z.: Herzog Friedrich (II. von Schwaben), Bruder des Königs, Marschall Heinrich (von Pappenheim), Bertolf von Nürnberg, der Primicerius Albert (von Verdun), Kaplan Werner. – Arnoldus regie curie canc.; durch einige zusätzliche Verleihungen verfälschte Nachzeichnung eines echten D, das unter Benützung des DH.IV. 350 vom Kanzler Arnold verfaßt und geschrieben worden war. SI. D. Officium principis est.

Überlieferung/Literatur

Fälschung: Archivio di stato di Roma (A). Faks.: Lodolini, L´Archivio di Stato di Roma tav. VI. Drucke: MGH DKo.III. †16. Reg.: Stumpf 3383.

Kommentar

Die Arbeit des Fälschers manifestiert sich außer am unmöglichen Ausstellungsort Rom auch an äußeren Merkmalen (zwei Monogrammen, einer Art Unterschriftszeile) und im Sprachgut der eingeschobenen Stellen sowie in deren Rechtsinhalt. Das Kastell Trebula, für das Farfa sich mit der vorliegenden Fälschung einen Rechtstitel verschaffen wollte, hatte das Kloster 1086 erhalten, es war aber durch Abt Berard II. entfremdet worden. Dieser Abt hatte auch bereits Pläne zur Verlegung des Klosters auf den Monte Acuziano entworfen, die nach den Schädigungen des Klosters im Zuge des Schismas von 1130 von Abt Adenulf im Jahr 1142 wieder aufgegriffen wurden, vgl. Stroll, Farfa 252ff.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,2 n. †115, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1138-12-00_2_0_4_1_2_115_F115
(Abgerufen am 25.04.2024).