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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,1

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Lothar feiert Mariä Lichtmeß und entsendet von hier Herzog Heinrich den Stolzen mit einem Heer von 3000 Rittern (in die Toskana), um den vertriebenen Markgrafen Engelbert (von Tuszien) wiedereinzusetzen und jene Burgen zu brechen, die der Kaiser wegen der dafür notwendigen Umwege liegenlassen muß. Ferner soll Heinrich Papst Innozenz II. treffen, das Gebiet von Rom berühren und Fürst Robert von Capua das Fürstentum zurückgewinnen (vgl. Reg. 584). Lothar dagegen entschließt sich zum Zug in die Marken. Er wird vom Dux (Peter) von Ravenna voller Ehrerbietung aufgesucht.

Überlieferung/Literatur

Ann. Saxo zu 1137, MGH SS 6 S. 772. Falco zu 1137, hg. Del Re S. 229.

Kommentar

Der westl. vor Imola gelegene Borgo S. Cassiano mit seiner Burg war bis zu seiner Zerstörung und der Übersiedlung seiner Bewohner im Jahre 1175 der Platz der Kathedrale, die 1187 nach Imola verlegt wurde, vgl. D. HÄGERMANN, Die Urkunden Erzbischof Christians I. von Mainz als Reichslegat Friedrich Barbarossas in Italien, in: AfD 14 (1968) S. 266 Nr. 21, S. ALVISI, II comune d'Imola nel sec. XII, Bologna 1909 S. 70f., KEHR, It. Pont. 5 S. 162. Vgl. M. MONTANARI, Una città, un castello: Imola e San Cassiano nei secoli XI-XII, in: M. MONTANARI, Contadini e città fra Langobardia e Romania (Quaderni di storia urbana e rurale 8) Firenze 1988 S. 80-94. - G. FASOLI, I conti et il comitato di Imola (secc. X-XIII), in: Atti e memorie. Deputazione di storia patria per l'Emilia e la Romagna anno 21 vol. 8 (1942/43) S. 140, deutet Lothars Aufenthalt in S. Cassiano als Parteinahme für den Bischof in dessen Auseinandersetzung mit der Kommune von Imola. Vgl. OPLL, Stadt und Reich S. 290. - Unrichtig bezeichnet K. SCHROD, Reichsstraßen und Reichsverwaltung im Königreich Italien (754-1197), 1931 S. 26, den von Lothar aufgesuchten Ort als das südl. Imola im Lamonetal gelegene S. Cassiano, com. Brisighella. - Über die Vertreibung Engelberts, der 1136 im Kampf um Fucecchio den Lucchesen zunächst unterlegen war, aber dann mit Hilfe der Pisaner den Ort gewann (vgl. Reg. 452), ist nichts Näheres bekannt, vgl. R. DAVIDSOHN, Geschichte von Florenz 1, 1896 S. 420f. - Der Name des Ravennater Dux Peter ist überliefert in Ravennater Urkunden von 1136, s. M. FANTUZZI, Monumenti Ravennati de'secoli di mezzo tom. 4, Venezia 1802 S. 254 Nr. 56, S. 256 Nr. 57. - Zum Feldzug Heinrichs des Stolzen, dessen Heeresabteilung sich hier vom kaiserlichen Heer trennte, s. Reg. 584.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,1 n. 554, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1137-02-02_1_0_4_1_1_554_554
(Abgerufen am 28.03.2024).