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RI IV Lothar III. und ältere Staufer (1125-1197) - RI IV,1,1

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Lothar bestätigt dem Salvatorkloster Fonte Taona (Fontana Taonis) den Besitz, und zwar den von Markgraf Bonifaz (von Tuszien) verliehenen Hof (cafagio) Bonifazingo, die von Kaiser Heinrich (II.) verliehenen Güter in Stazzano (Staiano) und die königlichen Rechte in Villa di Baggio (Baio), zudem aus Schenkungen der Gräfin Mathilde (von Tuszien) das Hospiz S. Michele am Reno (hospicium ... sancti Michaelis [iuxta ] Renum positum), den Hof Casale, die Colles Barbatuli sowie Plonte und Periano, bestätigt ferner die Alp, auf der das Kloster liegt, mit folgender Umschreibung: von der Kirche Sammommè (sancti Mammes) bis zu den Bergen von Bolago, usque ad petram Botilariam, zu der Höhe von Lentula bis zum Kamm von Frassignoni (ad caput Lentulę, ad serram de Frasino) mit allen Tälern, Höhen und in die Limentra fließenden Gewässern, bis nach Rioli und Canile und bis zur öffentlichen Straße von Collina zurück bis zur Kirche von Sammommè (et ad viam publicam Collinę revertentem usque ad ecclesiam sancti Mammes); überdies nimmt Lothar den Abt Dietrich und die Mönche in seinen Schutz. - Ego Bertaldus scriptor domini imperatoris iussu domini cancellarii recognovi; nach DDH.II. 296 b (VU. I) und 296 a (VU. II) verfaßt und geschrieben von zwei Empfängerschreibern. SI. D. Quicquid locis divino cultui mancipatis.

Originaldatierung:
(apud Placentiam in Roncalibus)

Überlieferung/Literatur

Or.: Florenz, Archivio di Stato, Fondo diplomatico, Badia di Ripoli (A). Drucke: Giovanni Lami, Deliciae eruditorum seu veterum anekdoton opusculorum collectanea, Historiae Pontificiae et augustae pars 2, Florentiae 1737 S. 180. DLo.III. 104. Reg.: Stumpf 3340.

Kommentar

Gegen HIRSCH/ OTTENTHAL, DLo.III. 104, Vorbemerkung, stammen mit KOCH, Schrift der Reichskanzlei S. 318 Anm. 7, Signumzeile und Monogramm nicht von Ekkehard A, sondern wahrscheinlich vom Schreiber des Protokolls und des Kontextes. Vgl. die von Ekkehard A zunächst in Buchschrift geschriebene Signumzeile in Lothars Diplom für das Stift Monza, Reg. 522. Das durch Beschädigung des Originals verlorene iuxta der Lagebestimmung des Hospizes S. Michele am Reno ist aus der NU. Ottos IV. BÖHMER/ FICKER Nr. 351 = LAMI, a.a.O. S. 212 zu ergänzen, s. R.M. HERKENRATH, Die Reichskanzlei in den Jahren 1181 bis 1190 (Österr. Akad. d. Wiss. Phil.-hist. Kl. Denkschriften 175) 1985 S. 210. Es ist mit der 1195 und öfter bezeugten, von Fonte Taona abhängigen ecclesia S. Michaelis de Curte Reni, N. RAUTY, P. TURI, V. VIGNALI (Hgg.), Regesta chartarum Pistoriensium. Enti ecclesiastici e spedali secoli XI e XII (Fonti storiche Pistoiesi 5) Pistoia 1979 S. 121 Nr. 55, vgl. S. 87 Nr. 21 (1141, mit in der Vorbemerkung publiziertem Rückvermerk: [C]harta dello spedale della Chorte de Reno), S. 100f. Nr. 33 (1174), identisch und muß am Reno gelegen haben. - Fonte Taona - heute: Badia à Taona - war seit 1073/76 Vallombrosanerkloster; daher erklärt sich die Überlieferung des Diploms aus dem Bestand von Ripoli, das vom 15. Jh. bis 1808 die Abtei des Generalabtes von Vallombrosa war, vgl. KEHR, It. Pont. 3 S. 42, 133f., N. VASATURO, L'espansione della Congregazione vallombrosana fino alla metà del secolo XII, in: Rivista di Storia della Chiesa in Italia 16 (1962) S. 467. Den schon in der VU. I erwähnten Markgraf Bonifaz identifiziert A. OVERMANN, Mathilde von Tuscien, 1895 S. 27, unzutreffend mit Markgraf Bonifaz von Canossa. Über das nicht lokalisierte cafagio Bonifazingo vgl. TH. GROSS, Lothar III. und die Mathildischen Güter, 1990 S. 159, 163. Zu den Verleihungen Mathildes vgl. TH. GROSS, S. 168, 180, 205, 229, 233. Die Alp von Fonte Taona, deren Grenzbeschreibung im Süden mit Sammommè beginnt und gegen den Uhrzeigersinn über Lentula im Norden zum Ausgangspunkt zurückkehrt - vgl. auch FEDOR SCHNEIDER, Die Reichsverwaltung in Toscana, Rom 1914 S. 320 Anm. 1, W. KURZE, Die "Gründung" des Klosters Marturi im Elsatal, in: QFIAB 49 (1969) S. 251 -, erstreckte sich über das Quellgebiet der Limentra nördl. von Pistoia. - Zur Datierung vgl. KUCK, Itinerar S. 37.

Nachträge

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Empfohlene Zitierweise

RI IV,1,1 n. 529, in: Regesta Imperii Online,
URI: http://www.regesta-imperii.de/id/1136-11-07_1_0_4_1_1_529_529
(Abgerufen am 28.03.2024).